Kritik an neuem Kunstrasen

Der Kunstrasen in Welzenegg soll um insgesamt 300.000 Euro ausgetauscht werden. Das wurde letzte Woche – gegen die Stimme der Grünen – im Stadtsenat beschlossen. Für Gemeinderätin Karin Ruppert kommt der Beschluss zum falschen Zeitpunkt, da Kunstrasenplätze aktuell im Verdacht stehen, gesundheitsgefährdend zu sein. Nach elfjähriger Nutzung soll der Kunstrasenplatz am Sportplatz Welzenegg ausgetauscht werden. In Summe geht es um 300.000 Euro Steuergeld (75 Prozent von der Stadt Klagenfurt und 25 Prozent vom Land Kärnten), die für die Sanierung aufgewendet werden müssen.

Für die Grüne Gemeinderätin Karin Ruppert kommt der Ausschreibungsbeschluss „zum falschen Zeitpunkt. Kunstrasenplätze stehen im Kreuzfeuer der Kritik. In Holland werden von den Behörden derzeit zahlreiche Kunstrasenplätze auf ihr gesundheitliches Gefährdungspotenzial hin überprüft. Das enthaltene Granulat steht im Verdacht, krebserregend zu sein“, warnt Ruppert. „In Welzenegg trainieren viele U-18-SpielerInnen. Die Gesundheit dieser Kinder und Jugendlichen sollte im Interesse der Stadt liegen!“ Neben den gesundheitlichen Bedenken kommen noch weitere dazu: „Kunstrasen werden schon länger dafür kritisiert, zu teuer, zu wenig langlebig und ökologisch bedenklich zu sein. Bei der Entsorgung sprechen wir von im Durchschnitt ca. 91 Tonnen Kunststoffmaterialien – Rasengeflecht inklusive Granulat – und Entsorgungskosten von ca. 50.000 Euro“, so Ruppert, die sich für Naturrasen ausspricht.

„Natürlich benötigt ein Naturrasenplatz viel Wasser und synthetische Düngemittel. Letztere sind aber, nach Analyse von Bodenproben, gut dosierbar. Zudem trainieren die meisten SpielerInnen lieber auf Naturrasen“, weiß die Gemeinderätin. „Ein Kunstrasenplatz spielt seine erhöhten Kosten erst ab einer Spieldauer von mehr als 1.300 Stunden im Jahr wieder herein. Auch der Platz in Welzenegg müsste also – Sommer wie Winter – täglich konsequent mit 3,56 Stunden bespielt werden“, rechnet Ruppert vor. Zu hinterfragen sei also, so die Mandatarin, ob mit den bereits bestehenden Rasen- und Kunstrasenplätzen in Klagenfurt – mit einer guten Logistik – nicht das Auslangen gefunden werden kann. „Das wäre budgetschonend und nachhaltig.“