Markthalle am Benediktinerplatz ist ein Tropenhaus!

Markthalle am Benediktinerplatz ist ein Tropenhaus!

 

Ästhetisch behutsam und gefällig wurde die erste Sanierungsstufe der Markthallen des Benediktinerplatzes umgesetzt. Durch den neuen Glaseinsatz ist die Nordhalle im Winter Licht durchflutet und angenehm. Nach der abgeschlossenen Sanierung hat sich jedoch bereits im Frühling gezeigt, dass mit ansteigenden Temperaturen der Betrieb der Markthalle nur unter widrigsten Bedingungen aufrechterhalten werden kann. „Im Sommer haben die Innentemperaturen bis zu 40 Grad erreicht. Speziell Stände mit frischem Obst und Gemüse mussten zeitweise schließen, da die Waren in kurzer Zeit welk geworden sind. Selbst die Kühlvitrinen haben sich aufgeheizt, so dass die Waren – zum Beispiel gefüllte Nudeln – eine massive Qualitätsminderung erfuhren“, berichtet Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann.

Zur nur teilweise möglichen Abschattung müssen auch jetzt im September noch innerhalb der Halle Sonnenschirme aufgestellt werden, die das gleißend-blendende Sonnenlicht abschwächen – obwohl dies feuerpolizeilich eigentlich nicht erlaubt ist. „Ich habe erfahren, dass es am 14. September um 23 Uhr in der Markthalle noch sagenhafte 32 Grad heiß war, während die Außentemperatur nur noch 15 Grad betrug – eine Differenz von 17 Grad“, alarmiert Schmid-Tarmann. „Im Gegensatz zu Wintergärten hat die Nordhalle keine Lüftung. Das Glasdach lässt sich nicht öffnen. Das versprochene Aggregat, das die Temperatur konstant auf 20 Grad hätte halten sollen, entspricht nicht den Anforderungen. So wurde die Nordhalle zum Treibhaus.“

Den Forderungen der StandbetreiberInnen nach Abschattung des Glasdaches, Klimatisierung und Belüftung ist man bislang nicht nachgekommen. Die Grünen-Gemeinderätin wird jetzt einen Antrag einbringen, dass eine markisenartige Außenabdeckung des Glasaufbaues angebracht wird. „Es bedarf einer funktionstüchtigen Klimaanlage sowie die Möglichkeit der Öffnung des Glasdaches zur Luftzirkulation. Bei der Sanierung der weiteren Hallen muss man diese Planungsfehler vermeiden.“