„Lange Jahre haben wir dafür gekämpft, dass das Herzstück der Klagenfurt Innenstadt, der Benediktinermarkt, eine neue, zeitgemäße Marktordnung1 bekommt. Nun ist es endlich vollbracht“, resümiert die grüne Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann. „Es ist wahrlich ein Kunststück gelungen, alle Interessensgruppen einzubinden und sogar den potentiellen Blockierern der Wirtschafts-, Arbeiter- und Landwirtschaftskammern die Zustimmung abzuringen. Großes Lob an alle handelnden Personen.“
Nun braucht es noch etwas „Fine-Tuning“
„Zwei Dinge liegen jedoch noch im Argen, wobei eines im Handumdrehen zu verbessern wäre“, führt Schmid-Tarmann weiter aus. „Das Marktbüro als wichtige Service- und Anlaufstelle für Fragen, Wünsche und Beschwerden ist nur an den beiden Wochenmarkttagen geöffnet. Mehr Bürger*innen-Nähe durch Besetzung des Büros während der Markt-Kernzeiten ist erforderlich. Auch die blickdichten Scheiben vermitteln einen abweisenden und unbesetzten Eindruck.
Das zweite Manko scheint allerdings schwer zu beheben und verrät die Versäumnisse in der Planung und Vertragsgestaltung rund um die Vitaneum-Tiefgarage. Konkret geht es um die Abstellmöglichkeiten für die Lieferwagen der Marktstandler*innen.“
Die versprochenen Parkplätze in der Tiefgarage können nicht benutzt werden
„Vor dem Bau der Garage wurde den Standler*innen ausreichend Platz für ihre Fahrzeuge in der Tiefgarage versprochen2“, erinnert Schmid-Tarmann an die Stehsätze die bei den Marktversammlungen davor zu hören waren. Zur Erinnerung: die Standler*innen parkten vormals ihre Fahrzeuge in der Lichtenfelsgasse unter acht schattenspendenden Sommerlinden. Seit dem Bau des Vitaneums sind sowohl die Parkmöglichkeiten als auch die Schattenspender Geschichte. „Die Höhe der Tiefgarage ist, laut Aussagen von Standler*innen, um mindestens 30 cm zu niedrig um mit einem Kleintransporter einfahren zu können. Da drängt sich die Vermutung auf, die Errichter der Tiefgarage wollten gar nie die Lieferwagen auf ihren unterirdischen Parkflächen berücksichtigen.“
„Und so verparken die Lieferwagen der Fierant*innen notgedrungen den südwestlichen Eingang zum Markt“, ist Schmid-Tarmann verärgert. „All die leeren Worthülsen um den Segen der Tiefgarage für den Benediktinermarkt verpuffen angesichts dieses gravierenden Planungs- bzw. Verhandlungsfehlers. Den Marktleuten hat die Garage nichts gebracht.“
„Ein Kleinod wie der Benediktinermarkt, von allen Medien als schönster Wochenmarkt weit und breit gelobt, hat einen sensibleren Umgang verdient als ihm zuteil wurde“, betont Evelyn Schmid-Tarmann abschließend.
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Marktordnung neu
beschlossen in der GR-Sitzung am 29.10.2020, tritt im Jänner 2021 in kraft
Die gravierendste Änderung der Marktordnung neu betrifft die Öffnungszeiten. Mir war jahrelang ein Dorn im Auge, dass viele Kojen mehr als die halbe Woche geschlossen waren. Das Bild war triste, lockte MO bis MI nur wenige BesucherInnen auf den Markt. Durch die nun vorgegebenen Rahmen- und Kernzeiten soll die ganze Woche über reger Marktbetrieb herrschen, auf die zeitlich unterschiedliche Kundenfrequenz bei Lebensmittelständen und der Gastronomie wurde Bedacht nehmen. Auch die Kojenvergabe ist jetzt geregelt und erfolgt nach öffentlicher Ausschreibung.
So werden jetzt auch Kojen neu vergeben, deren Betreiber den Vorgaben der täglichen Präsenz nicht nachkommen können oder wollen. Ein Entgegenkommen
der Stadt ist dafür, dass jede/r Standler/in einen Ruhetag pro Woche vorschlagen kann. Bis 2016 war die Mitnahme von Hunden gänzlich verboten, danach war die Mitnahme nur für die Hallen geregelt. Auch dass in der Marktordnung neu nun wieder Beißkorb- und Leinenpflicht für Hunde vorgeschrieben ist, wird viele
Konflikte erst gar nicht mehr aufkommen lassen.
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Bei der Beantwortung meiner Gemeinderats-Anfrage „Wie ist der Zeitplan
für den Startschuss des fünfstöckigen Bauprojekts mit Tiefgarage am
Benediktinerplatz“ sagte die damalige Referentin für Stadtplanung
Mathiaschitz:“…..dazu gehören die kostengünstigen Parkplätze……“
s. Faksimile Niederschrift