REAKTION
auf „Schulen fehlt Geld für Lehrmittel“ Kleine Zeitung, 27.10.2010
Klagenfurt (27.10.2010) „Die Schule ist im Umbruch, fast jede Familie ist von den massiven Einsparungen im Bildungsbereich betroffen. So wurden in Klagenfurt fast 80 Dienstposten gestrichen bzw. nicht nachbesetzt (entspricht etwa 10% des gesamten Personalstandes) Die Klassen der Pflichtschulen werden vollgestopft, Kleingruppen und Kleinklassen werden aufgelöst, stattdessen gibt es „Sammelklassen“. Demgegenüber steigt die Zahl der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf, aber auch hier wurde brutal der Sparstift angesetzt und ca. ein Drittel der Kontingentsstunden für Sonderschulen gegenüber dem Vorjahr gestrichen. Stunden der BeratungslehrerInnen ebenso. Bestens angenommen und eine wirkliche Hilfe war der Trainingsraum, wo eigens geschulte Lehrkräfte Kinder betreuten, wenn eine stundenweise „Auszeit“ nötig wurde. Gestrichen. Qualitätsstunden wurden im Bereich der Hauptschulen/NMS um fast 50 Prozent (von 178 auf 100 Stunden), im VS-Bereich um ca. 16 Prozent gestrichen. Stunden für den Fremdsprachenunterricht wurden ebenso gekürzt. Es kam auch zu einer Schulschließung.
Leider ließe sich die Sparstift-Liste noch verlängern, denn massive Mängel gibt es bei der Ausstattung der Pflichtschulen: Raummangel, veraltetes, nicht höhenverstellbares Mobiliar in den Klassen, selten Spinde, lädierte, oftmals reparierte Klassenkästen und Jalousien, kein Geld für simples Anschauungsmaterial, schlecht bestückte und wenig aktuelle Schulbibliotheken – geschweige denn eine Mediathek – dürftiges Materialdepot für den Werk- und kaum eines für den Kunstunterricht, spartanisch ausgestattete Turnsäle etc. Sparen und Mangelverwaltung!
Zu nennen sind auch die indiskutablen Arbeitsplätze für LehrerInnen. Für sie ergeben sich durch diese massiven Einsparungen große Herausforderungen, die aber kaum bewältigbar sind. Angesichts dieser dramatischen Lage appelliere ich an die zuständige Referentin Vizebürgermeisterin Mathiaschitz, im Zuge der Budgetverhandlungen mehr für die Schulen ‚herauszuholen’. Die kolportierten 200.000 Euro für Lehrmittel der Neuen Mittelschulen sind zwar ein Anfang, doch immerhin wurde das gleiche Budget 2010 um 30 Prozent gekürzt! Hier muss unbedingt nachgebessert werden. Ich habe eine diesbezügliche Anfrage und Anträge eingebracht.“
Grün-Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann, Vorsitzende des Ausschusses für Kindergärten, Horte und Schulen und Mitglied des Kollegiums des Landesschulrates