NEIN zum Deutschzwang an Schulen: Assimilierung statt sinnvoller Integration?

Anstatt
sich mit den wirklichen Problemen der Kärntner Schulen auseinander
zu setzen, lässt sich Bildungsreferent Uwe Scheuch viel lieber neues
Konfliktpotenzial einfallen: Zwang zu Deutsch. An einer katholischen
Privatschule in St. Johann im Pongau dürfen SchülerInnen auch bei
privaten Gesprächen zur besseren Integration nur mehr Deutsch
untereinander reden. Kärntens Bildungsreferent Scheuch zeigt sich
sehr angetan von dieser Sprach-Maßnahme und würde daher diese
Initiative gerne in Kärnten umsetzen. Doch im gemeinsamen Europa des
21. Jahrhunderts gibt es sicherlich effizientere pädagogische
Maßnahmen für den Spracherwerb als den Zwang in den Schulen
ausschließlich eine Sprache sprechen zu dürfen! Das erinnert eher
an unselige Zeiten!“, äußert sich Zalka Kuchling,
Elternvertreterin im Kollegium des Landesschulrates.

Daher
kommt klares NEIN zum Deutschzwang an Schulen von der Grünen
Fraktion: „Gerade Kärnten, das Bundesland mit geringem Anteil an
Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache – im Ballungszentrum
Klagenfurt sind es 13,2% – soll dem Beispiel einer Salzburger
Privatschule zum Deutschzwang folgen? Sollen die Lehrkräfte in den
Pausen Sprachpolizei spielen?“, wundert sich GRin
Evelyn Schmid-Tarmann, Bildungssprecherin der Klagenfurter Grünen.
Dass der Schulreferent des Landes Kärnten/Koroska auch nur im
Entferntesten an solchen „pädagogischen Maßnahmen“ Gefallen
findet, lässt sich nach Meinung von Kuchling nur mit der
abzulehnenden, weil diskriminierenden politischen Positionierung
seiner Partei in der Kärntner Sprachenfrage erklären. „Im
zweisprachigen Kärnten sind verantwortungsvolle Schulbeauftragte
gefordert, die dem sprachlichen Reichtum des Landes gerecht werden“,
so Kuchling. In diesem Zusammenhang ist z. Z. bei der Novellierung
des Minderheitenschulwesens ein friedensfördernder, nachhaltiger
politischer Zugang die Voraussetzung. „Genauso gehört im Sinne der
Nutzung von vorhandenen menschlichen Ressourcen auch die Förderung
der Erstsprachen von MigrantInnen und nicht deren Sprechverbot!“,
betont die Grüne Fraktion. „Ich bin der Meinung, dass man
SchülerInnen im öffentlichen Raum nicht verbieten kann, sich in
ihrer Muttersprache zu unterhalten. Schließlich drücken wir uns in
der Muttersprache aus, wenn wir über persönliche Dinge sprechen.
Daher ist der Deutschzwang weder konstruktiv noch zielführend und
vor allem politisch sehr fragwürdig!“ betont Schmid-Tarmann.

Die
Grünen Vertreterinnen im Landesschulrat sind sich einig: „Ein
Schulreferent, der Diskriminierung von Kindern öffentlich
befürwortet, hat in dieser Position nichts verloren!“
Schmid-Tarmann und Kuchling fordern daher Scheuchs Rücktritt.