Und wieder wird ein Luxus-Wohnprojekt in einer der schönsten Wohngegenden Klagenfurts, dem Kreuzbergl, errichtet, Exklusivwohnraum in einer Dimension, die Klagenfurt wirklich nicht braucht. Doch diesmal fordert es ein großes Opfer: Die Waisenhauskaserne, errichtet vor rund 250 Jahren unter Maria Theresia, nach der auch der Park benannt ist, wird geschleift. Diese einzigartige Anlage hätte längst zur Gänze unter Denkmalschutz gestellt werden müssen, da sind sich AnrainerInnen, Denkmalschützer und die Klagenfurter Grünen einig. Ein Versäumnis zumindest des letzten ÖVP-Bürgermeisters. Bausünden seiner Ära füllen Bände. Die Grüne Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann berichtet: „Doch die neue Stadtregierung geht ebenso fahrlässig mit unserem kulturellen Erbe um: Im Sommer 2009, als die Waisenhauskaserne von der SIVBEG* zum Verkauf stand, hätte die Stadt zupacken müssen und die Waisenhauskaserne mit wenig Aufwand für Startwohnungen adaptieren können, ein weiteres Versäumnis. Und drittens geht nun auch ein Großteil des Parks für die Öffentlichkeit verloren, weil Liegenschaftsreferent Gunzer schlecht verhandelt hat.“
Ein besorgter Anrainer wandte sich bereits am 3. Juli 2009 wegen des Parks an Bürgermeister Scheider. In seinem Antwortschreiben bezieht sich der Bürgermeister auf die Stadtsenatssitzung vom 21.Juli 2009, dass der Stadtsenat zur einhelligen Auffassung gelangt sei, dass die öffentliche Nutzung des Maria-Theresia-Parks weiterhin bestehen bleiben sollte.
„Und nun, am 4. Februar 2010, bekomme ich von der Stadtplanung die Information, dass die Stadt noch froh sein könne, dass der neue Besitzer 1400 Quadratmeter vom Theresienpark an die Stadt abtreten wolle. Denn er könnte alles abzäunen und Privatgärten errichten. Die 22.350 Quadratmeter große Liegenschaft reicht noch immer nicht, so dass sich Nikolaus Lanner zusätzlich am Park vergreifen muss. Die Lebensqualität der Menschen eines ganzen Stadtviertels wird beeinträchtigt für den Profit und die Privilegien Einzelner. Ich fordere Liegenschaftsreferenten Gunzer und Stadtplanungsreferentin Dr. Mathiaschitz auf, zum Stadtsenatsbeschluss zu stehen!“ so Gemeinderätin Schmid-Tarmann.