Seit vielen Jahren setzen sich die Klagenfurter Grünen für den Bau einer Bahnhaltestelle der ÖBB im Bereich Universität ein. „Zum ersten Mal habe ich das Thema 2002 angesprochen“, so Grünen-Gemeinderat Matthias Köchl, damals noch ÖH-Vorsitzender an der Universität.
Nach der vertraglichen Vereinbarung des Verkehrsministeriums mit den ÖBB und dem Land Kärnten sah man sich Ende 2009 am Ziel. „Ein Grüner Erfolg! Wir konnten alle Parteien von unserer Initiative überzeugen. Mit der Bahnhaltestelle sollte die Attraktivität des Kärntner Regionalverkehrs gestärkt und die Umwelt entlastet werden.“ Auf Antrag der Grünen gab es auch im Landtag einen einstimmigen Beschluss bezüglich der Mitfinanzierung (April 2012).
In der Zwischenzeit sind jedoch wieder drei lange Jahre verstrichen. „Die ÖBB ist laut eigenen Angaben noch immer in der Planungsphase und Stadt und Land schieben sich gegenseitig den schwarzen Peter zu“, so Köchl, der sich fragt, warum das Projekt immer noch nicht auf Schiene ist. „Die Beteiligten vergessen wohl, wie wichtig die Haltestelle für die Landeshauptstadt ist: Die Universität wächst, es gibt mittlerweile über 10.000 Studierende. Das Verkehrs- und Parkchaos am Campus nimmt schon dramatische Ausmaße an. Auch unzählige Berufspendler warten schon ungeduldig auf die Haltestelle“, so Köchl. „Wir Grüne fordern eine rasche Umsetzung des Baus! Im nächsten Gemeinderat werde ich an Verkehrsreferent Steinkellner eine Anfrage stellen.“
Von den Kosten her sei das Projekt – im Gegensatz zu anderen derzeit unfinanzierbaren Großprojekten wie Eishalle oder Hallenbad – für die Stadt Klagenfurt „sehr wohl zu derheben“, findet Grünen-Stadträtin Andrea Wulz. „800.000 Euro Errichtungskosten plus laufender Erhaltungskosten wird sich eine Landeshauptstadt für so eine wichtige Infrastruktureinrichtung wohl noch leisten können. Für die Betriebskosten des Stadions muss die Stadt auch 800.000 Euro aufwenden – das allerdings jährlich!“, vergleicht die Stadträtin.