Der Baubescheid für die endgültige Fertigstellung des Wörthersee-Stadions liegt jetzt vor. Frank Frey von den Grünen unterstützt die Anwohner, die gegen den Bescheid Berufung einlegen werden. „Wir werden alle Instanzen ausreizen!“ Hauptkritikpunkt von Frey ist die Lärmbelastung. So sind im Wörthersee-Stadion mit seinen 32.000 Sitzplätzen pro Jahr 35 Veranstaltungen mit einer maximalen Lautstärke von 63 Dezibel und zehn mit maximal 64 bis 75 Dezibel erlaubt. „Was der Bürgermeister als ,strenge Auflagen`bezeichnet, ist in Wahrheit Augenauswischerei. Vom Gesetz her sind in einem Wohngebiet am Tag nicht mehr als 55 Dezibel und in der Nacht nicht mehr als 45 Dezibel erlaubt. Von Anrainerschutz kann also nicht die Rede sein!“, kritisiert Frey.
Fehlende Ausschreibung!
Ein weiterer großer Kritikpunkt ist die Auftragsvergabe an die Baufirma Porr/Alpine. „Es gibt keine Ausschreibung! Laut Gesetz muß ein solcher Großauftrag ausgeschrieben werden“, kritisieren die Grünen, für die das nach „einem faulen Deal“ riecht: „Es sieht so aus, als ob besagte Baufirma nur deshalb den Auftrag zugeschanzt bekommen soll, damit die Stadt aus dem Schuldendesaster, das durch den gemieteten Oberrang entstanden ist, wieder heil rauskommt“, so Frey.
15,7 Mio. Euro: Wo bleibt die Kostenaufschlüsselung?
Die Grünen kritisieren die „schwammigen Aussagen“ zu den Kosten der Fertigstellung und verlangen eine „detaillierte Aufschlüsselung: Der Bund soll ja 15,7 Mio. Euro zur Verfügung stellen. Doch welche Leistungen sind in diesem Betrag eigentlich enthalten? Und: Von welchem Geld werden die Sessel des Oberranges jetzt bezahlt?“, will Frank Frey wissen.
Stadion: Ein Fass ohne Boden?
Grünen-Stadträtin Andrea Wulz bezweifelt, dass das Stadion in der Größenordnung je wirtschaftlich zu betreiben ist. Seit jeher warnt sie vor einem „finanziellen Fass ohne Boden!“ Die Betriebskosten für das Stadion mit 32.000 Sitzplätzen belaufen sich auf 470.000 Euro/Jahr, die Erhaltungskosten auf 200.000 Euro/Jahr. „Diese Kosten, die außerdem jährlich steigen werden, muß die Stadt Klagenfurt alleine berappen!“, so Wulz abschließend.