"Die Ausbuchtung an der Außenmauer ist mir schon vor einigen Jahren aufgefallen, nur war sie vom Mauerwerk verdeckt nicht zu deuten“, sagt Reinhold Gasper, Hobbyhistoriker aus Klagenfurt. Da derzeit die Grünfläche in einen Parkplatz umgebaut und das Mauerwerk von der Ausbuchtung entfernt wurde, sah der aufmerksame Bürger Herr Dr. Siegfried Stagl nach, und entdeckte den Brunnen. Gasper stellte fest, dass es sich um einen Brunnenoberteil aus Kreuzbergschiefer mit vermutlicher Signierung um 1595, einem Durchmesser von 150 cm und der Höhe von ca. 130 cm handelte. Das Interessante daran ist, dass anstatt der üblichen Holzsäulen, auf denen die Kettenzugswalze (siehe Hochosterwitz) liegt, zwei Steinsäulchen waren. Liegen Sie im Brunnenschacht?
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<br />Der Brunnen stand ursprünglich im Vorgarten des Vitzedomhauses, wurde aber durch einen Zubau in die Hausmauer so eingebunden, dass auch vom Hausinneren das Wasser hochgezogen werden konnte. Nun stellt sich die Frage was mit dem, für die Klagenfurter Geschichte wichtigen Brunnen, geschehen soll. Logisch wäre, den ca. 8 Meter tiefen Schacht unter Aufsicht von Fachleuten ausräumen zu lassen, denn alte Brunnenschächte sind Fundgruben für Archäologen. Der Brunnen könnte aus dem Mauerwerk herausgelöst und an einer geschützten Stelle im Umfeld des Landhauses der interessierten Bevölkerung präsentiert werden. Ihn an dieser Stelle zu belassen hat wenig Sinn. Die Entscheidung trifft der Denkmalamt-Liegenschaftsbesitzer LIG und die Stadt, die ja interessiert sein muss, das geschichtsträchtige Stück zu präsentieren und den Brunnen in die Obhut des, seit 1918 bestehenden, Verschönerungsvereines übergibt.