Schandfleck am Annabichler Friedhof sanieren

Schandfleck am Annabichler Friedhof sanieren

Klagenfurt (21.06. 2013)  Ein „Schandfleck“ am Annabichler Friedhof ist für Grünen-Gemeinderat Reinhold Gasper das desolate Ehrengrab von Arnold Riese (1871-1912). In der Gemeinderatssitzung vom 7.12. 2010 brachte der Hobby-Historiker bereits einen Antrag ein, das Ehrengrab des Reichsrates und ersten

sozialdemokratischen Gemeinderates von Klagenfurt zu sanieren. „Riese war ein Pionier der Sozialdemokratie, Redakteur des Wochenblattes Volkswille und Organ der arbeitenden Bevölkerung Kärntens. Er hat gegen soziale Unrechtsfälle und für die Sonntagsruhe gekämpft, widmete sich dem Aufbau der Sozialdemokratischen Partei und der Parteiorganisation, war erster Parteisekretär usw. Insgesamt eine sehr verdienstvolle Persönlichkeit, dessen Grabstätte von der Arbeiterschaft gewidmet wurde und zu Recht als Ehrengrab der Stadt geführt wird“, informiert Gasper.

„Zu sanieren wären der Grabstein und die Inschrift der Gedenktafel, sowie die verschmutzte Marmortafel mit dem trauernden Arbeiter“, so der Mandatar. In Gedenken an Riese legt die SPÖ Kärnten jedes Jahr zu Allerheiligen ein Bouquet mit roten Schleifen nieder. „Sie sollte sich lieber einmal um den Grabstein selbst kümmern – denn sonst muss das die Stadtgemeinde tun“, so Gasper, der in der Hauptausschuss-Sitzung erfuhr, dass das Grab im Besitz der SPÖ-Stadtpartei ist. „Die anwesenden SPÖ-Gemeinderäte haben sofort einer Sanierung zugesagt, passiert ist allerdings nichts. Bei der Bestattung habe ich die Auskunft erhalten, dass die Grabstätte bis 2014 von der SPÖ bezahlt wird. Wahrscheinlich wartet man den Ablauf der Frist ab und übergibt dann das Grab der Stadt, um sich die Sanierung zu ersparen. Ein ehrlicher Weg wäre eine Sanierung vor der Übergabe!“

Zusätzlich zur Sanierung der Grabstätte schlägt Gasper eine Zusatztafel zum Straßennamen „Arnoldstraße“ vor. „In der Zwischenkriegszeit hieß sie nämlich Arnold Riese Straße. Erst in der NS-Zeit wurde sie aus politischen Gründen zur Arnoldstraße. Nach 1945 verabsäumte man eine Rückbenennung – deshalb sollte eine Zusatztafel angebracht werden“, so Gasper. „Deren Text könnte wie folgt lauten: Arnold Riese, geb. 1871 (Schlesien), gest. 1912 (Klagenfurt), bedeutender sozialdemokratischer Politiker.“

Fotohinweis: Gasper