Der höchste und stärkste älteste Baum seiner Art in Kärnten, die Graupappel im Schlosspark von Mageregg, ist umgestürzt. Der Grund: „Im unteren Bereich war der Stamm bereits hohl“, weiß Gemeinderat Reinhold Gasper (Die Grünen). Der Baum mit einem bloßen Stammumfang von 9,5 bis 10 Metern, einer Höhe von ca. 35 Metern und einer gewaltigen Holzmenge war einer von acht Graupappeln, die seinerzeit zu Naturdenkmälern erklärt worden sind. „Die verbleibenden sieben Graupappeln sind jedoch jünger und bringen nur die Hälfte der Masse des umgefallenen Baumes.“
„Ein umgefallener Baum ist jedoch nicht tot“, klärt Gasper auf. „Erst jetzt beginnt ein anderes vielfältiges Leben: Pilze, Schwämme, Spechte, Kleinsäugetiere usw. übernehmen das Kommando. Bis zum endgültigen Zerfall des Baumes vergehen Jahrzehnte. Es bleibt Humus, der wieder Leben bedeutet, übrig.“
„Im Inneren der hohlen Graupappel befand sich übrigens ein riesiges Insektenhotel. Das Schöne ist, dass ein Großteil Totholz als Anschauungsobjekt im Park erhalten bleibt – was mir Landesjägermeister Ferdinand Gorton zugesichert hat“, so Gasper, der das vorbildliche Verhalten von Gorton lobt. „Meist ist es in Klagenfurt und auch anderswo im Land so, dass umgestürzte, alte Baumriesen sofort weggeräumt werden und als Hackschnitzel enden. Leider werden die BesitzerInnen nicht selten von außenstehenden Personen bedrängt, die Bäume wegzuräumen, weil der Grund ,so schlimm aussehe`. Dabei hat faules, abgestorbenes Holz gar keinen Brennwert und wird oft unnötigerweise aufgeräumt. Dem Kreislauf der Natur wird so ein wichtiger Bestandteil genommen“, macht der Grün-Mandatar aufmerksam, der an alle GrundbesitzerInnen, insbesondere an die in der Stadt Klagenfurt, appelliert, umgestürzte Bäume als Totholz liegen zu lassen bzw. an bestimmte Stellen auszulegen: „Beobachten Sie den Verfall und freuen Sie sie sich daran, wie das angeblich Wertlose lebt!“