Schlossstadel Emmersdorf – Stadt ist verpflichtet das Kulturgut zu erhalten

Klagenfurt 24.10.2018 – „Die Entscheidung meiner KollegInnen im Stadtsenat ist für mich in dieser Eile nicht nachvollziehbar.“, akklamiert StR Frank Frey von den Grünen. „Es handelt sich bei dem Objekt um ein erhaltungswürdiges Denkmal der für unser Land typischen, ländlichen Architektur. Allein schon die Aufhebung des Denkmalschutzes für diesen Stadel im Jahr 1993 stellt sich für mich im Nachhinein als unnotwendig dar. Diese Aufhebung wurde nur zum Zwecke des leichteren Verkaufes der Liegenschaft mit dem Schloss Emmersdorf auf ihr durchgeführt. Der damalige Käufer hatte aber kein Interesse an dem Stadel. In dem Fall hätte das Objekt nach der Abwicklung des Schlossverkaufes wieder unter Schutz gestellt werden sollen.“

Bei der Stadtsenatssitzung vom 23.10.2018 wurde über einen Umlaufbeschluss für den Abriss berichterstattet, dem der Grüne Stadtrat seine Zustimmung verweigerte. „Als erstes bin ich über die Dringlichkeit stutzig geworden.“, erklärt Frey seine Ablehnung und fragt sich: „Warum die Eile? Es ist ja keine Gefahr im Verzug und der Zustand des Stadels hat sich auch nicht von einem Tag auf den nächsten verschlechtert.“

„Außerdem erfuhr ich in einem Telefonat mit dem Denkmalsanierungsfachmann Staus-Rausch, dass sowohl das Dach als auch das Gebälk in einem guten Zustand seien und lediglich ein paar Schäden (Risse) an den Mauern einer Sicherung bedürfen. Derselbe betont auch, dass aus seiner Erfahrung eine Konservierung so rund um die 30.000 Euro kosten würde. Das wäre selbstverständlich erst durch einen beeideten Sachverständigen zu bestätigen und ich forderte die Senatsmitglieder auf, vor einer endgültigen Entscheidung, genau das zu veranlassen. Meine Bemühungen waren fruchtlos, wie so oft.“, ist Frey über die Haltung seiner politischen ReformpartnerInnen und Konkurrenten enttäuscht.

„Wir verletzen gegebenenfalls sogar die Sorgfaltspflicht, die uns das Stadtrecht auferlegt. Wir vernichten Substanz die sich im Eigentum der Stadt befindet und verbrauchen unter Umständen dafür auch noch mehr Steuermittel (162.000 Euro sind für den Abriss veranschlagt) als wir für eine Konservierung des Gebäudes auszugeben hätten.“ stellt Frey fest.

Abschließend fordert Frey alle, die an einer Erhaltung dieses Kulturguts interessiert sind, auf, nicht die Flinte ins Korn zu werfen. „Ich habe noch Handlungsspielraum und darum lasse ich gerade die mir möglichen nächsten Schritte in dieser Causa prüfen.“ kommentiert Frank Frey die Vorgänge und betont zum wiederholten Male: „Die KlagenfurterInnen haben in den letzten Monaten mehrmals gezeigt, dass sie mehr ‚Gespür‘ für ihre Stadt entwickeln als so manche Verantwortliche. Auch in diesem Fall bin ich überzeugt, dass ich im Sinne der Bevölkerung handle.“