Klagenfurt (04.02. 2015) Am Waldrand des Landschaftsschutzgebietes Kreuzbergl harren sechs Bauprojekte ihrer Umsetzung. „Wegen der bevorstehenden Wahl scheinen sich die beiden Verantwortlichen, Stadtplanungsreferentin Mathiaschitz und Bürgermeister Scheider als erste Bauinstanz, nicht drüber zu trauen, müssen sie doch damit rechnen, sich den Zorn vieler Betroffener zuzuziehen. Schließlich geht es um WählerInnenstimmen“, vermutet Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann, die mit den betroffenen BürgerInnen, die um ihre Lebensqualität fürchten, in Kontakt steht und sie unterstützt.
„Es handelt sich um sechs geplante, sehr umstrittene Objekte, teils bewilligt, teils noch auf dem Behördenweg. Hierbei geht es um die unendliche Geschichte Felsnestweg: Das Projekt konnte durch die negative Stellungnahme vom Land gestoppt werden, jetzt ist es aber durch das STEK 2020+ möglich gemacht worden. Am Kirschhofweg sind mitten im Einfamilienhausgebiet mit großteils alten Villen gleich drei große Bauprojekte geplant, wofür jeweils alte Landhäuser abgerissen werden müssten. Ebenso brachial wäre die Umsetzung von zwei geplanten Bauprojekten am Waldhofweg, für deren Aushub erst monatelange Schremmarbeiten im Kreuzberglschiefer nötig wären.
„Ich verstehe nicht, dass den Planern nicht eine Vorgabe gemacht wird, ortsüblich zu bauen! Wie kann man in einer sensiblen, idyllische Waldrandlage dermaßen überdimensioniert bauen wollen und auch bewilligt bekommen? Ich zweifle schon lange am ästhetischen Gespür der Verantwortlichen und hoffe sehr, dass Stadtplanung und oberste Bauinstanz in der nächsten Legislaturperiode in andere, verantwortungsvollere Hände gelangen,“ so GRin Schmid-Tarmann.
Die Grüne Gemeinderätin beobachtet seit Jahren mit Argusaugen die Veränderungen des ehemaligen idyllisch-dörflichen Stadtteils St.Martin und die Kinkstraßen-Villen. „Bauspekulation und Wunsch auf exklusive Aussichtslage für Eigentumswohnungen machen die Kreuzbergl-Gegend zum Objekt der Begierde: Abrisse wie der Traditionsgasthof Müller sowie die Jahrhundertwendevilla „Felsennest“ fielen der Spitzhacke zum Opfer, um Großbauten Platz zu machen. Auf der „Rodelwiese“ neben der Kirche wurden sieben bis zu vierstöckige Klötze hingestellt, welche die romanische Kirche abdecken.
„Ich hoffe, dass diese sechs umstrittenen Bauprojekte nie zur Umsetzung gelangen!“ so Schmid-Tarmann abschließend.
St. Martin, am Rande des Landschaftsschutzgebietes Kreuzbergl
Felsnestweg 18
Erst wurde die 100 Jahre alte Felsennestvilla geschleift, dann über 4.000 Quadratmeter Wald gerodet.Geplant sindvier zwei- bis dreistöckige, weitaus überdimensionierte Gebäude (+Dachgeschoß + Tiefgeschoß) mitten in einem Einfamilienhaus-Gebiet am Waldrand in St. Martin. Es hat erst die negative Stellungnahme vom Land gebraucht, um das Projekt zu stoppen, doch dank des STEK 2020+ wird wie durch ein Wunder die Bebauung jetzt möglich…
Kirschhofweg 7
Hier soll ein dreigeschoßiges Projekt ein altes Landhaus ersetzen. Die Zufahrt soll über den Königschlösslweg erfolgen; Königschlösslweg und Kirschhofweg sind einspurige (!) Wege! Der Abriss des bestehenden Einfamilienhauses wird in Kürze erfolgen, die Bauverhandlung dafür gab es schon.
Ecke Kinkstraße/ Kirschhofweg
Ein Wohnblock für fünf Luxuswohnungen mit Tiefgaragen auf 1242 m2 wird errichtet, dafür muss ein altes Haus geschleift werden.
Kinkstaße 60 /Kirschhofweg
6 + Eigentumswohnungen mit einem extra Garagengeschoß sind geplant – Die Zufahrt führt über den Kirschhofweg. Die Ausweitung des Servituts für eine asphaltierte Straße durchs Landschaftsschutzgebiet Kreuzbergl wäre nötig. Auch dafür müsste ein altes Holzhaus am Waldrand angerissen werden.
Waldhofweg 5
Mit der Bewilligung des Projektes würden 12 Wohneinheiten entstehen, gleich danach am Waldhofweg 10 10 Wohneinheiten.
Problematik: Felsiger Grund: Kreuzberglschiefer, wochenlange Schremmarbeiten nötig (Vgl. Weg am Hügel, Wölfnitz) Vervielfachung des Verkehrsaufkommens, hochgezogene Betonmauer, völlige Beschattung des Nachbargrundstückes.