Schneekatastrophen im Rückblick

Klagenfurt (19.02. 2014) Teile Kärntens versinken heuer im Schnee.  Schneekatastrophen hat es allerdings schon vor Jahrhunderten gegeben, was in der Klagenfurter Chronik nachzulesen ist, so Grünen-Gemeinderat und Hobby-Historiker Reinhold Gasper. „Den Berichten nach zu schließen, hat es seinerzeit schon enorme Schneemassen gegeben. Im Jahr 1604 ist zu Ostern so viel schwerer Schnee gefallen, dass es zu einer Vernichtung der Vogelbrut kam. Vor Hunger sind massenhaft Vögel vom Himmel gefallen. 1606 wird von einem strengen Winter in Oberkärnten berichtet, ca. 200 Menschen sterben durch Lawinenabgänge. Auch 1608 wird von einem überaus harten Winter berichtet, es fiel viel schwerer Schnee.“

Auch in der Kriegsliteratur wird man fündig. So kam es im Ersten Weltkrieg (1915-1016) zu großen Schneemengen. „Mein Großvater, der auf der Rattendorfer Alm seinen Militärdienst leistete, erzählte von haushohem Schnee, 8 bis 9 Meter hoch“, erzählt Gemeinderat Gasper. „Die Berichte fielen der Zensur zum Opfer, erst in den letzten Jahrzehnten wurden mühsam die Opferzahlen ermittelt. Zwischen 1915 und 1916 gab es allein entlang der Kärntner Front ca. 420 Lawinentote. Die Italiener berichten, dass am Monte Cristallo am 13. Dezember 1916 zweieinhalb Meter Schnee an einem Tag fiel. Insgesamt betrug die Schneehöhe 10 Meter, im Steilhang des Berges gab es allein 250 Tote. Insgesamt sind an der Alpenfront angeblich mehr Soldaten den Lawinen als den Kampfhandlungen zum Opfer gefallen!“