„Was veranlasst alle übrigen Parteien
dazu, ein hinterfragenswürdiges Bauprojekt nach dem anderen zu bewilligen?“
fragt sich Grün-Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann. Das aktuelle
Real-Wohnbauprojekt entsteht bald auf der wunderschönen „Rodelwiese“ östlich
der romanischen Kirche von St. Martin. „Sieben drei- bis vierstöckige Klötze
mit rund 50 Wohneinheiten werden die Kirche völlig verdecken, ich begreife
nicht, wie so etwas gerade für diesen Platz geplant werden kann“, so die
Grün-Gemeinderätin.
Schon im Vorjahr haben die Grünen
einen Dringlichkeitsantrag eingebracht, dieses Gebiet von St. Martin vom Zone 2
in ein Zone 3-Gebiet umzuwidmen. „Nur Einfamilienhäuser passen hierher. Zone 2
erlaubt eine viel zu dichte Bebauung und eine zu hohe Geschoßflächenzahl (GFZ).
Dadurch wurde auch der Bau des Riedergarten-Kolosses „Wohnoasen“ hinterm
Gasthaus Müller erst ermöglicht, welcher eine Länge von 73 Metern aufweist und
vier Stockwerke hoch sein wird – völlig überdimensioniert für diese dörfliche
Idylle“, berichtet GRin Schmid-Tarmann. Neben dem
Riedergarten-Koloss und dem Real-Wohnbauprojekt ist noch ein weiteres
Bauvorhaben an Stelle der Jugendstil-Villa „Felsnest“ in Planung. Nach
Schmid-Tarmann tragen gerade in solch einer Konzentration und durch ihre
relative Größe diese Projekte dazu bei, das bisher noch sehr dörfliche und
beschauliche Ortsbild des Stadtteils St. Martin nachhaltig zu verändern – mit
zweifelhaftem wirtschaftlichem Nutzen und wenig Respekt vor Bewohnern und
Umwelt.
„Im Planungsausschuss wurde das
Real-Projekt bereits abgesegnet. Ich appelliere an die Mitglieder des
Stadtsenats, diesem Projekt ihre Zustimmung nicht zu geben! Außerdem frage ich
mich: Gibt es die Ortsbildpflegekommission überhaupt noch?“ so GRin
Schmid-Tarmann abschließend.