Das Projekt Stadtvillen an der Aichelburg-Labia-Straße erhitzt zurzeit die Gemüter der AnrainerInnen. Seit einer Woche wird gerodet, abgerissen, ausgehoben und tonnenweise Aushubmaterial weggeführt. Das ehemalige Militärgelände, das auch als Munitionslager diente, soll durch Altöle kontaminiertes und durch eventuelle Blindgänger aus dem Weltkrieg belastetes Erdreich enthalten. Kaum jemand weiß um die tatsächliche Dimension des geplanten Großbauvorhabens Bescheid.
Die Klagenfurter Grünen haben recherchiert und sind auf folgende Tatsachen gestoßen: „15 bis zu sechsstöckige Gebäude mit mehr als 180 Wohneinheiten sind geplant!“, informiert GR Evelyn Schmid-Tarmann und fügt hinzu: „Die Kollitsch & Riedergarten GmbH hat sich in einigen Punkten über geltende Verordnungen hinweggesetzt: Es gab eine Änderung des Teilbebauungsplanes. Doch ist diese willkürliche Änderung rechtswidrig, denn die Liegenschaft befindet sich in der Zone 2 der Klagenfurter Bebauungsplanverordnung, einer Wohngegend mit Einfamilienhäusern, in der nur ein- maximal dreistöckig gebaut werden darf, die zulässige Geschoßhöhe wurde also um das Doppelte überschritten!“, berichtet die Grün-Gemeinderätin. Auch die Vorschrift bzgl. Bebauungsdichte ist missachtet worden: „Statt der zulässigen 0,5 beträgt die Bebauungsdichte 0,9 – die Häuser stehen also viel zu nahe beieinander. Da ist auch die Ortsbildpflegekommission gefordert!“, so Schmid-Tarmann.
Auch die Wohnqualität wird zu wünschen übrig lassen: In dem riesigen Komplex ist keine Freifläche sondern nur ein winziger Kinderspielplatz vorgesehen, obwohl in den 188 vorgesehenen Wohneinheiten bestimmt viele Jungfamilien mit Kindern, die ja in erster Linie Wohnungen suchen, leben werden. Auch die Miteinbeziehung der nicht unmittelbaren AnrainerInnen ist nicht erfolgt, denn eigentlich muss ab 10 Wohneinheiten ein Bürgerbeteiligungsverfahren eingeleitet werden. Bei diesem zwanzig mal gewaltigeren Großbauvorhaben muss – wie der Verwaltungsgerichtshof in mehreren Entscheidungen festgelegt hat – allen AnrainerInnen, die in einer Entfernung bis 100 Meter ihre Liegenschaft besitzen, Parteistellung zuerkannt werden. Diese Information muss ausdrücklich und ausführlich erfolgen.
<p class="MsoNormal">Mit Verwunderung stellt GR Evelyn Schmid-Tarmann, welche von Anfang an in engen Kontakt mit den AnrainerInnen steht, fest, dass jene AnrainerInnen, die sich gegen die Bewilligung des Bauvorhabens ausgesprochen haben, nun aus unerklärlichen Gründen ihre Berufung zurückgezogen haben. „Hier drängt sich die Frage auf, mit welchen Mitteln oder Gegenleistungen die Verhandlungen geführt wurden!“, so die Grün-Gemeinderätin. Die Klagenfurter Grünen fordern den sofortigen Baustopp.</p>
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