Klagenfurt (31. August 2012) Alles, was dem einst dörflichen Stadtteil St. Martin in puncto Verschandelung angetan wurde, ist aus undurchschaubaren Gründen innerhalb der ersten Hälfte dieser Regierungsperiode seit 2009 passiert“, listet GRin Evelyn Schmid-Tarmann folgendermaßen auf:
„Ohne Feingefühl für den einzigartigen Charakter von St. Martin wurde erst der Riedergarten-Monsterbau ‚Wohnoase‘ ermöglicht. Gleich darauf hat man das Grünland-Erholungsgebiet ‚Rodelwiese‘ grundlos in Bauland umgewidmet, sodass in Zukunft sieben Realbau-Wohnblöcke den Blick auf die romanische Kirche verstellen werden. Danach beeilte man sich, den angeblichen ‚Teil‘-Abriss des historischen Gasthofs Müller als widerrechtlichen Totalabriss so rasch über die Bühne zu bekommen, dass angeblich sogar die Planungsreferentin überrascht war,“ so Schmid-Tarmann, denn man wollte hier zunächst eine Art ‚Wohnoase II‘ errichten, die letztlich, u.a. auch durch den scharfen Protest der Gemeinderätin, vorerst verhindert wurde. Allerdings ist wieder geplant, wie bei der „Wohnoase“ mehr als das Maximum herauszuschlagen.
Der vierte Schlag gegen die Ästhetik und die Prinzipien einer gelungenen Stadtentwicklung ist der Abriss der rund 100 Jahre alten idyllischen Felsennestvilla am Waldrand. Hier wollte Riedergarten ursprünglich einen ähnlichen Koloss wie die benachbarte Wohnoase errichten, nun sollen an Stelle der Jugendstilvilla vier Blöcke entstehen. Viele KlagenfurterInnen empören sich auch hier über die brachialen Schlägerungen am Rande des Landschaftsschutzgebiets Kreuzbergl. Es verwundert, dass bereits geschlägert wird, obwohl die oberen Parzellen erst im Umwidmungsverfahren sein sollen. Hinterfragenswert ist auch die Genehmigung zur Verbreiterung des Felsennestweges.
„Grundsätzlich ist festzustellen, dass ein ‚Beton-Tsunami‘ mit seelenloser, genormter Architektur die Vorstadt von Klagenfurt überrollt, um auf den letzten Grünflächen Wohnsilos entstehen zu lassen! Wenn sich diese Entwicklung die verbleibenden drei Jahre bis zur nächsten Gemeinderatswahl fortsetzt, werden wir unser Klagenfurt bald nicht mehr erkennen“, resümiert GRin Evelyn Schmid-Tarmann.