Stadion: 768.000 Euro Steuergeld für die Permanentmachung eines Parkplatzes!

Stadion: 768.000 Euro Steuergeld für die Permanentmachung eines Parkplatzes!

Klagenfurt (28.11. 2013) Eigentlich hätte die Permanentmachung des Stadions 15,5 Millionen Euro kosten sollen – bezahlt aus den Mitteln des Bundes. Dass es bei dieser Summe angesichts der hohen Leasingraten der Baufirma für den provisorischen Oberrang nicht bleiben würde, überrascht die Grünen nicht. „Es gab ja von Beginn an keine Transparenz – für die Fertigstellung des Stadions gab es keine Ausschreibung und auch keine genaue Kostenaufschlüsselung, welche Leistungen in den 15,5 Millionen Euro enthalten sind. Erst als mit der Fertigstellung schon begonnen wurde, hat die Sportpark GmbH zugegeben, dass alleine 10 Millionen Euro in offene Forderungen und die Nutzung des Oberranges hineingeflossen sind. Eine unfassbare Verschwendung von Steuergeld“, stellt Frank Frey, Stadion-Anrainer, Grünen-Landessprecher und Grünen-Ersatzgemeinderat in Klagenfurt, fest.

„Das Stadion hat sich leider – durch Fehl- und Nichtentscheidungen von PolitikerInnen – zum finanziellen Fass ohne Boden entwickelt. Mittlerweile ist bei der Permanentmachung nicht mehr von 15,5 Millionen Euro, sondern von knapp 20 Millionen Euro die Rede, denn: für Lärmschutzmaßnahmen und Verfahrenskosten muss die Stadt selbst aufkommen. Hätte man die Arena, wie ursprünglich vertraglich fixiert, nach der Euro 2008 zurückgebaut, wären den SteuerzahlerInnen eine Reihe von Mehrausgaben erspart geblieben“, so Frey, der kritisiert, dass das Stadion den finanziellen Spielraum der Stadt Klagenfurt auf Jahre hin einschränkt. „Schließlich fährt der Sportpark – inklusive Ballsportzentrum und Fußballakademie – jährlich eine Million Euro Abgang ein.“

Eine Maßnahme, die die Grünen anprangern, ist die Permanentmachung des Parkplatzes am Südring. Der Antrag wurde in der letzten Gemeinderatssitzung (9.9. 2013) – gegen die Stimmen der Grünen – beschlossen. „Der Parkplatz kostet der Stadt 768.000 Euro – viel Geld für ein Provisorium“, erinnert Frey daran, dass die Grundstücke ursprünglich nur für die Dauer der Fußballeuropameisterschaft 2008 als Parkplatz genehmigt waren. „Für die Nutzung des Parkplatzes über die Euro 2008 hinaus ist aus Sicht der Grünen eine UVP (Umweltverträglichkeitsprüfung) notwendig“, so Frey.

Die Grünen waren von Anfang an für die Einhaltung des ursprünglichen Vertrages, laut dem die 32.000 BesucherInnen umfassende Arena unmittelbar nach der Fußball-EM 2008 um eine Etage niedriger gemacht und auf 12.000 Plätze verkleinert worden wäre. „Stattdessen haben größenwahnsinnige PolitikerInnen die Permanentmachung veranlasst. Für den temporär errichteten Oberrang wurden von der Baufirma horrende Mietkosten in Rechnung gestellt, die nun die ursprünglich für den Rückbau reservierten Mittel des Bundes aufgefressen haben“, bemängelt Frey. „Deshalb muss für die Permanentmachung des Parkplatzes am Südring die Stadt aufkommen.“  

Vom angekündigten Bericht des Rechnungshofes, der die korrekte Verwendung von Steuergeld in der Causa EM-Stadion Klagenfurt unter die Lupe nimmt, erwarten sich die Grünen vor allem eines – „Aufklärung und mehr Licht im Kostendschungel“, so Frey abschließend.

Foto: S. Pinter