Rückbau, Nicht-Rückbau, Streitigkeit über das
Eigentum der Oberränge, Uneinigkeit über diverse Leasinggebühren, fehlender
Gebrauchstauglichkeitsnachweis für die Dach- und Tribünenkonstruktion – die
offenen Fragen rund um das Klagenfurter Stadion ließen sich beliebig
verlängern. Trotzdem lud Bürgermeister Christian Scheider heute zu einer
Besprechung des Nachnutzungskonzeptes für das Stadion ein – alle wurden zum
Gespräch gebeten, bis auf die Klagenfurter Grünen! „Es ist sehr bedauernswert,
dass Christian Scheider in den Scheucher-Stil der Ausschließungspolitik
zurückfällt. Aber wir Grüne wurden höchstwahrscheinlich deswegen nicht
eingeladen, weil wir unangenehme Fragen stellen könnten, die die Wahrheit ans
Tageslicht bringen. Da wäre Scheider wohl in Erklärungsnot!“, vermutet Stadträtin
Maga Andrea Wulz.
Doch welche Fragen würden die Grünen stellen? „Laut
Ermittlungs- und Feststellungsverfahren gibt es für die Dach- und
Tribünenkonstruktion keinen Gebrauchstauglichkeitsnachweis. Das Stadion
entspricht somit nicht der statischen Norm. Wie kann so eine Genehmigung für
ein Konzert erteilt werden?“, fragt sich Frank Frey, Landesparteisekretär der
Grünen. Nach der Absage des Cupfinales sehen die Klagenfurter Grünen nun das
angekündigte Grönemeyer-Konzert in Gefahr: „Wahrscheinlich wird Bürgermeister
Scheider aus Sicherheitsgründen die Genehmigung für das Konzert zurückziehen
müssen, da nur die ersten Sitzreihen nicht unter Dach sind und ab der achten
Reihe enormes Gefahrenpotential besteht. Wie kann Scheider das verantworten?“,
erkundigt sich auch StRin Maga Andrea Wulz.
Für die Klagenfurter Grünen ist es jetzt zu spät
sich über ein Nachnutzungskonzept Gedanken zu machen: „Man hätte schon vor der
EM sich Gedanken machen sollen, was man nach dem Rückbau mit dem Stadion
anfängt und nicht erst drei Jahre danach! Bevor sich Scheider über die
Nachnutzung Gedanken macht, sollte er sich besser über die Dach- und
Tribünenkonstruktion den Kopf zerbrechen!“, spricht Wulz offen die Probleme an.
Die Klagenfurter Grünen fordern abschließend den Rückbau des Stadions auf
12.000 Sitzplätze.