Stadt hat Atrium in Viktring ersteigert!

Stadt hat Atrium in Viktring ersteigert!

Klagenfurt (20.01. 2014) Jahrelang war das ehemalige Freizeitzentrum Atrium in Viktring geschlossen, da der Besitzer in Konkurs gegangen war. Seit 2010 fordert Grünen-Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann, dass sich die Stadt Klagenfurt das Objekt sichert, um dort dringend notwendige Freizeiteinrichtungen für die Viktringer Jugend zu schaffen.

Für die Eigentumsgemeinschaft wurde das Objekt durch die aushaftenden hohen Betriebskosten zuletzt zur immer größeren Belastung – auch für die Stadt Klagenfurt, die durch den Kindergarten und Hort Miteigentümerin der Anlage ist.

Nach mehrmaligem Anlauf wurde nun der letztmögliche Ersteigerungstermin Mitte Jänner genutzt. „Endlich signalisierte die IVK (Immobilienverwaltung Klagenfurt) Bereitschaft, das Objekt um 90.000 Euro zu ersteigern. Auch der Stadtsenat stimmte am 5. November 2013 geschlossen zu“, berichtet die Mandatarin erleichtert.

Jetzt ist die Stadt Klagenfurt gefordert, die ehemalige Freizeitanlage Atrium wieder in Schuss zu bringen und zu beleben. „Der Sanierungsaufwand ist sicher enorm. Der starke Baumbewuchs bedroht die 1.800 m2 große ehemalige unterirdische Sport- und Freizeitanlage. Offen ist auch, wie viele Schulden noch zu tilgen sind.“

Für Schmid-Tarmann wären ein attraktives Kommunikationszentrum mit Sport- und Freizeiteinrichtungen sowie ein Jugendclub nach wie vor die beste Idee. „Der boomende junge Stadtteil benötigt dringend ein Angebot für die Jugend. Die Lage neben dem Gemeindezentrum ist ideal. Jetzt sollte rasch eine Ausschreibung erfolgen und das innovativste Nutzungskonzept zum Zug kommen“.

Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann erhielt in den Tagen nach der Ersteigerung von den MiteigentümerInnen der Anlage übrigens berührende Dankesbezeugungen für ihre langjährige, konsequente Unterstützung. „Die Menschen in der Anlage sind so erleichtert und hoffnungsfroh, dass sie nun in Ruhe und ohne existentielle Sorgen dort weiter wohnen können“, berichtet die Mandatarin gerührt.


Zur Vorgeschichte:
Seit das Atrium im Zentrum von Viktring vor einigen Jahren geschlossen hat, gibt es in diesem boomenden und bevölkerungsreichen Stadtteil keine Freizeitenrichtung mehr. Einst war das Atrium eine Fitness- und Freizeitanlage, es verfügte über 16 verschieden große Saunakabinen, Whirlpool, Bäder, Squash-Hallen und Räumlichkeiten für Massagen sowie Aufenthaltsräume. Dann ging der Besitzer in Konkurs, seither ist es geschlossen. Bisher wurde vergeblich versucht, das Atrium zu veräußern und um zuletzt 90.000 Euro zu versteigern. Doch die Klagenfurter Immobilien-Verwaltung (IVK) zeigte bis zuletzt kein Interesse. Begründungen: „Teure Gutachten, undurchschaubare Machenschaften der Gläubigerbanken, Ruinencharakter des Objektes.“

Zum Atrium-Komplex gehören auch acht Eigentumswohnungen, ein 20 m2 großes Geschäft und der städtische Kindergarten Viktring. Ebenso ein kleiner Park, unter dem sich das Atrium befindet. Der Park am sogenannten Viktringer Platz gehört anteilsmäßig allen WohnungseigentümerInnen und wurde seinerzeit der Gemeinde Viktring zur dauernden  kostenlosen Nutzung überlassen. Vor 40 Jahren dachte noch niemand daran, dass das unterirdisch geplante Bauwerk einmal sanierungsbedürftig werden wird, was nicht vertraglich geregelt ist. Dieser Fall ist nun aber eingetreten, noch dazu, weil die Stadt die ursprünglich vereinbarte niedrige Bepflanzung zu hohen und schweren Bäumen heranwachsen ließ. Von einer Sanierung wollte die Stadt nichts wissen, sehr wohl aber den Park weiterhin  kostenlos nutzen.

Mittlerweile beliefen sich die Rückstände auf etwa 130.000 Euro. Die hohe Summe der ausstehenden Betriebskosten und die Sanierung des Atriums tragen zu 16% der Kindergarten Viktring, also die Stadt Klagenfurt, 20% die acht BesitzerInnen der Eigentumswohnungen und des Geschäftslokals. Das ehemalige Atrium wurde in der Zwischenzeit von der Tochter des Konkursunternehmers in die Kunstgalerie „Cornea“ umgestaltet und einzelne Räumlichkeiten weitervermietet. Auch sie zahlte monatelang keine Betriebskosten. Für diese  1.800 Euro monatlich musste wiederum die EigentümerInnengemeinschaft aufkommen.