„Stadt hat kein Geld für Bildungsvielfalt!“

Im Jahre 1919 wurde die erste Waldorfschule gegründet. Das dort praktizierte Modell erwies sich als so erfolgreich, dass seitdem in aller Welt mehr als 800 Waldorfschulen in 60 Staaten eröffnet wurden. Im Jahre 1979, vor nunmehr 25 Jahren, wurde in Klagenfurt die erste Waldorfschule Kärntens gegründet.

Vor zwei Tagen erreichte die Klagenfurter Waldorfschule ein Brief, mit der bedauerlichen Feststellung, dass im heurigen Budget keine Mittel für eine Subventionierung der Schule, weder im ordentlichen noch im außerordentlichen Haushalt, vorgesehen sind. „Wir sind erschüttert, diese Nachricht hat uns wie ein Blitz getroffen, so Rosmarie Bluder von der Waldorfschule in Klagenfurt“. „Wir sind entsetzt, so Bluder weiter, dass die Landeshauptstadt Klagenfurt keinen Wert auf Bildungsvielfalt legt.“ „Das gibt es sonst in keiner anderen Landeshauptstadt.“

„Seit Monaten kämpft die Waldorfschule mit der Unsicherheit, ob es eine Subventionierung für das vorangegangene Schuljahr 04/05 geben wird oder nicht“, kritisiert auch die Bildungssprecherin der Klagenfurter Grünen Evelyn Schmid-Tarmann. „Zuerst lassen sich die Verantwortlichen lange Zeit, um dann bei Schulanfang die Mitteilung zu machen, es sei kein Geld mehr vorhanden, so Schmid-Tarmann. „Sehr wohl hat die Landeshauptstadt aber Geld, um Vorleistungen für Großprojekte zu finanzieren“. „Die Waldorfschule hätte nur einen Bruchteil dieses Geldes gebraucht“, so Schmid-Tarmann weiter. Es wird befürchtet, dass es auch für das heurige Schuljahr 05/06 keine finanziellen Mittel mehr geben wird.
StR Mag.a Andrea Wulz wird das Thema „Subvention der Waldorfschule“ im Rahmen der nächsten Stadtsenatssitzung einbringen.

Bluder und Schmid-Tarmann appellieren an die verantwortlichen Politiker, mehr Wert auf Bildung und Bildungsvielfalt in der Landeshauptstadt zu legen.
„Gerade für Eltern, die Wert auf Bildung legen, ist die Wahldorfschule eine unabkömmliche Alternative. PISA hat uns gezeigt, dass Vielfalt bereichert und ein Recht der Eltern auf eine freie Schulwahl gesichert werden muss!“

„Als Lehrer ist man angehalten die Schüler zu Engagement, Selbständigkeit und Eigeninitiative anzuspornen. Lebt eine Schule diesen Grundsatz, wird alles versucht, um dies zu unterdrücken. Das erlebt nicht nur die Waldorfschule seit 25 Jahren, sondern auch die drei Kärntner Kleinschulen, die jetzt von Eltern, um sie vor einer Schließung zu bewahren, getragen werden!“, so Rosmarie Bluder abschließend.