Es ist Mitte Feber und Klagenfurt hat noch immer kein Budget. Es gilt die Zwölftelreglung – die Abteilungen der Stadt haben laut Finanzreferent Gunzer noch zu wenig eingespart. „Die Lage ist äußerst angespannt. In allen Ressorts muss eisern gespart werden, was einschneidende Kürzungen für die KlagenfurterInnen zur Folge hat. Jeder Euro muss zwei Mal umgedreht werden“, schildert Stadträtin Andrea Wulz, Referentin für Frauen, Familie, Umwelt, Wissenschaft & Forschung und Thermische Sanierung. „Die Beiträge für Essen auf Rädern, die Volksküche und die Umwelt-Netzkarten für Öffis wurden bereits erhöht.“
Auch in der freien Kulturszene ist die Lage prekär, weiß Grünen-Kultursprecherin Evelyn Schmid-Tarmann: „Während kleine Initiativen in der Luft hängen und ausgehungert werden, sitzt der Rubel bei kommerziellen Groß-Events noch immer locker. Einschneidende Sparmaßnahmen auf der einen Seite, Steuergeldverschwendung für Events auf der anderen Seite. Dieses Ungleichgewicht gehört abgestellt!“, findet die Gemeinderätin, die „einen generellen Stopp der Subventionierungen von kommerziellen Groß-Veranstaltungen“ fordert. „Welchen touristischen Nutzen haben Events wie Seefest und Co.? Wie viele Nächtigungen bringen sie zusätzlich? Es liegen uns keine konkreten Zahlen vor.“
Die Grünen fordern deshalb ein Ende der „Brot & Spiele“-Politik: „Die Stadt soll sich die Groß-Events sparen. Die Veranstaltungen sollen sich selbst tragen!“
So viel Steuergeld will die Stadt 2013 für folgende Events ausgeben:
Starnacht: 100.000 Euro, Hafenfest: 70.000 Euro, Carmen-Nebel-Show: 25.000 Euro, Silvesterstadl: 50.000 Euro, Beachvolleyball-EM 2013: 400.000 Euro – zusätzlich beantragt Jagerhofer für die EM 150.000 Euro, Ironman: 250.000 Euro (exklusive Sachleistungen, 2012 beliefen sie sich auf 38.224,21 Euro);
Summe: 1.045.000 Euro (!)