Stadtentwicklungskonzept: „Bürgerforum“ ist eine Farce!

Klagenfurt (11.06. 2013) Das Bürgerforum zum neuen Stadtentwicklungskonzept von Vize-Bgm. Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) ist für die Klagenfurter Grünen schon vor seinem Start eine „Farce: Mathiaschitz gibt vor, die BürgerInnen einbeziehen zu wollen. Das Stadtentwicklungskonzept steht aber bereits, das Ganze ist eine Präsentation der Ergebnisse. Echte BürgerInnenbeteiligung sieht anders aus“, kritisiert Stadträtin Andrea Wulz (Die Grünen).

Für Grünen-Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann ist Mathiaschitz „Bürgerforum“ nach allem, was in der Zeit ihrer Zuständigkeit als Stadtplanungsreferentin passiert ist, lächerlich. Über 40 Negativbeispiele befinden sich bereits auf Schmid-Tarmanns „Bausünden“-Liste. „In den letzten Jahren haben sich unzählige AnrainerInnen an die Grünen gewandt und um Unterstützung gebeten, einige Skandale habe ich selbst aufgedeckt“, resümiert die Mandatarin und spart nicht mit Kritik an der Stadtplanungsreferentin. „Es scheint so, als ob Mathiaschitz jedem Bauvorhaben Tür und Tor öffnet, möge es noch so umstritten sein. Sie arbeitet nicht für die  BürgerInnen, sondern für die Baulobby“, kritisiert Schmid-Tarmann.

Ungeniert wird in bestimmten Wohngegenden in Klagenfurt (See- und Uni-Nähe, Waidmannsdorf und St. Martin) von Wald bzw. Grünland-Erholungsgebiet in Bauland umgewidmet, ein profitabler Großbau jagt den anderen. In St. Martin wurden der Gasthof Müller und die Felsennestvilla geschleift, um Wohnblöcke zu errichten – sieben Blöcke verstellen die Sicht auf die romanische Kirche. Ein Fall für die Gerichte ist nach Meinung der AnrainerInnen die 73 Meter lange „Wohnoase. Der ehemals dörfliche Stadtteil St. Martin wird mit unansehnlichen Bauten zubetoniert“, so Schmid-Tarmann, die kritisiert, dass „immer ungehemmter Bäume gefällt und ins Kreuzbergl hinein gebaut wird. Im nun präsentierten Stadtentwicklungskonzept fehlt auch die Absicht, das Kreuzbergl als Erholungswald festzulegen!“

Auch Waidmannsdorf wird von einem „Beton-Tsunami“ überrollt, machte Schmid-Tarmann schon vor einem Jahr aufmerksam. „In der Kranzmayerstraße wurde am Rande des Natura 2000-Gebietes, gegenüber dem Lakesidepark, ein riesiger ,Wohnpark` aus dem Boden gestampft. Eine weitere Bausünde ist die Verbauung der drei Hektar großen Dermuthwiese, wo 15 große Eigentumswohnblöcke mit bis zu fünf Geschoßen geplant sind. Diese Projekte widersprechen krass den Vorgaben des neuen Stadtentwicklungskonzepts, dass am Rande einer Siedlung abgeflacht gebaut werden muss“, so die Grün-Mandatarin.
(Schluss)

Zur Information:Morgen startet die Reihe „Bürgerforum 2020+“ für die Stadtteile Waidmannsdorf und St. Martin: Mittwoch, 12. Juni 2013, Beginn: 19 Uhr, Gemeindezentrum Waidmanndorf.

Negativbeispiele in Klagenfurt West:      „Wohnpark“ (vormals „Generationenpark“; Kollitsch)
Bebauung Dermuthwiese (Kollitsch)
Gasthof Müller (Rapatz)
Felsennestvilla (Riedergarten)
Sieben Wohnblöcke vor romanischer Kirche (Real)
„Wohnoase“ (Riedergarten)