Stadtsenat: kein Beschluss für Haider-Museum

Im heutigen Stadtsenat wollte StR Gunzer seinen Antrag, das Bergbaumuseum im Zeitraum vom 10. Oktober 2009 bis zum 26. Jänner 2010 mit der Durchführung einer Ausstellung über das Leben des verstorbenen Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider zu beauftragen, beschließen lassen. Doch schon gestern kündigte StRin Maga Andrea Wulz an, dass sich diesem Antrag nicht zustimmen werde. Grünen Kultursprecherin GRin Evelyn Schmid-Tarmann erklärt die Gründe für die Ablehnung: „Einerseits sind 85.000 Euro an Kosten für eine derartige Gedächtnisschau nicht gerade wenig. Diese gehen zu Lasten der freien Kulturinitiativen. Andererseits ist auch der ausgewählte Ort, das Bergbaumuseum, bedenklich. Ein ehemaliger NS-Schutzstollen war hier untergebracht und nicht unweit vom Bergbaumuseum entfernt befand sich eine NS-Hinrichtungsstätte!“ Einwendungen bzgl. eines Haider-Museums gab es aber nicht nur seitens der Grünen. Schon zu Beginn der Stadtsenatssitzung versammelte sich eine Handvoll Jugendlicher vor dem Rathaus, um gegen die geplante Sonderausstellung zu protestieren.

Warum der Antrag bzgl. eines Haider-Museums plötzlich und unerwartet von der Tagesordnung genommen wurde, beantwortete Gunzer mit der Begründung, dass es diesbezüglich bereits einen Beschluss aus dem Jahr 2008 gebe. „An einen derartigen Beschluss kann ich mich nicht erinnern. Dieser Stadtsenatsbeschluss ist mir unbekannt!“, berichtet StRin Maga Andrea Wulz. Die Klagenfurter Grünen fragen sich nun, „ob es überhaupt möglich ist, 85.000 Euro ohne gültigen Stadtsenatsbeschluss zu gewähren und ob diese Summe wirklich bedeckt bzw. im ordentlichen Kulturbudget vorgesehen ist“. All das soll nun juristisch überprüft werden.