Der Jugendsprecher der Grünen Klagenfurt (und vorjährige Landesschulsprecher von Kärnten), Julian Schmid, fordert die Kärntner Landesregierung und die Bundesregierung auf, etwas gegen die überhand nehmende private Nachhilfe zu unternehmen.<br /><br /><br /><br />„Genau jetzt zum Semesterzeugnis hat sich wieder gezeigt, dass die Schule seit langem für Eltern nicht mehr gratis ist. Offizielles Schulgeld gibt es zwar im öffentlichen Bildungssystem keines, die Schule wird in den letzten Jahren jedoch vor unseren Augen nahezu unbemerkt privatisiert“, meint Julian Schmid.<br /><br /><br />„Was die Schule versäumt, muss immer mehr das Geldbörsl der Eltern wettmachen. Für Reiche ist das ein Klacks, für Ärmere unmöglich. Das kommt einem Super-GAU gegen die Chancengleichheit gleich“ kritisiert Schmid die Untätigkeit der Politik empört.<br /><br /> <br />Fast jede Schülerin und jeder Schüler hat heute schon mindestens einmal teure, bezahlte Nachhilfe in Anspruch genommen, viele gehen regelmäßig zur Privat-Nachhilfe (durchschnittlich kostet eine Stunde zwischen 15 und 30 Euro). Viele Eltern zahlen bis zu 600 Euro im Jahr. Immer mehr „Lerninstitute“ schießen deshalb aus dem Boden.<br /><br /><br />„Von Jahr zu Jahr verlagert sich immer mehr Unterricht aus dem Schulgebäude hinaus in die privaten Lernstuben. Von den Schülerinnen und Schülern wird mehr verlangt, als ihnen die LehrerInnen in 30-köpfigen Klassen beibringen können. Viele kommen deshalb mit dem Stoff nicht mehr mit“, so Schmid.<br /><br /><br /><br />Die größten Probleme gibt es in Mathematik, Fremdsprachen und Physik (Da sich hier die verschieden Lerntypen der Kinder und Jugendlichen am deutlichsten zeigen und in unserem Schulsystem kaum auf diese eingegangen wird). „Kurz: Der Lehrer diktiert, die SchülerInnen schreiben mit. Das ist jedoch nur für rund 15% die richtige Lern-Methode. Die anderen müssen selbst schauen, wo sie bleiben“, meint Schmid<br /><br /> <br />„Leider ist die private Nachhilfe bis jetzt immer ein Tabuthema gewesen, worüber niemand spricht. Viele Eltern glauben, dass die Schuld bei ihren Kindern liegt und nicht am Schulsystem. Alleine die Diskussion darüber wäre ein Tabubruch. Das Abdriften des öffentlichen Bildungssystems in die Privat-Nachhilfe darf jedoch nicht mehr länger hingenommen werden“, macht der Jugendsprecher die Grüne Position klar. <br /><br /><br /><strong>Grüne Lösungen:</strong><br /><br /><br /><br />* Wirkliche Kürzung der Klassenschülerhöchstzahl auf max. 25 SchülerInnen (das ist in der Realität noch immer nicht geschehen), dafür aber mehr LehrerInnen.<br /><br /><br /><br />* Eingehen auf Lerntypen: Momentan wird nur ein Lerntyp gefördert. Nämlich diejenigen SchülerInnen, die am besten lernen, wenn ihnen jemand den Lernstoff frontal "diktiert". Diejenigen aber, die am besten lernen, indem die etwas anschauen, angreifen, oder sich etwas ausdenken, erarbeiten, diskutieren oder präsentieren, kritisieren oder problemlösen, müssen in unserem allgemeinen Bildungssystem meistens selbst schauen, wo sie bleiben. Und alles für sich „übersetzen“ bevor sie wirklich verstehen.<br /><br /> <br />* Die Schule muss so organisiert sein, dass die, die in einem Fach gut sind, gefordert werden und die, die weniger stark sind, müssen gefördert werden: Momentan lernt jede Schülerin und jeder Schüler nur für seine Schwächen und lässt seine Stärken links liegen. Möglich ist das nur mit FörderlehrerInnen nach finnischem Vorbild.<br />