Grüne GR Evelyn Schmid-Tarmann, Kultursprecherin Die Grünen Klagenfurt
In Klagenfurt sind Wanderbühnen schon jahrelang auf Herbergssuche – Grüne fordern eine ordentliche Mittelbühne und die Einbeziehung der Theater-Ensembles bei entscheidenden Vorhaben sowie einen Architektur-Wettbewerb
Nahezu alle Landeshauptstädte haben eine Spielstätte für 200 bis 300 Personen, eine so genannte MITTELBÜHNE, nur in Klagenfurt ziehen die „Wanderbühnen“ umher. Die Kärntner Landeshauptstadt muss sich seit Jahren mit Provisorien abfinden. Klagenfurter Theater-Ensembles und Kunstinteressierte fordern schon jahrelang dringend eine geeignete Spielstätte. Die Kultursprecherin der Klagenfurter Grünen Evelyn Schmid-Tarmann hat seit 2004 bereits in drei (!) GR-Anträgen die Errichtung einer MITTELBÜHNE gefordert. Nach ewigem Hin und Her durch die wechselnden, aber stets blau-orangen Kulturreferenten von Stadt und Land wird vertröstet, Hoffnung gemacht, Desinteresse an Kunst und Kultur gezeigt und vor allem Macht demonstriert. Denn nun beginnt von Seiten des „Schonwieder-Landeskulturreferenten“ alles bei Null mit der im Dezember angekündigten Bedarfserhebung für eine Mittelbühne. Ein Ansinnen, das die Betroffenen nur zu einem gequälten, ungläubigen Staunen veranlasste.
Die beliebte Spielstätte Liegl-Garage wurde zertrümmert, das „Kunsthaus Sirius“ nach nur einem – sehr erfolgreichen – Stück („Feuerpferd“) wegen der nötigen Adaptierungskosten nachträglich als nicht bespielbar erklärt. Und das obwohl es vonseiten des ke-Theaters schon einige Investitionskosten gab. Auch um das Kammerlichtspiele wurde schon ernsthaft verhandelt, doch der Kino-Monopolist Laas lässt das Gebäude lieber verfallen und ebenfalls zum Spekulationsobjekt werden, bevor er es an die Stadt verpachtet. Selbst im Bergbaumuseum wurde schon aufgeführt. Die vielen Ausweich-Orte zeugen davon, dass das Klagenfurter Ensemble (ke), die Scherzo Sommerbühne, die Kärntner Komödianten, das Artemis Generationentheater, das Kabarett Heckmeck u.a. fast nur mehr ein einziges Stück spielen: „Die Herbergssuche“ (Christian Zechner, Kleine Zeitung) – oder gar ganz aufgeben.
Das derzeitige Provisorium Artecielo, ein oranges Lieblingsprojekt, verdient seinen Namen fürwahr nicht. Statt im „Kunsthimmel“ hockt man in einem Keller mit dem Charme einer Tiefgarage, gelegen an der Autobahnauffahrt. Viel zu niedrig, ohne Umkleide, Dusch- und Garderobenräume für die Ensembles. Auch das neuerdings angedachte ((stereo)) in der St. Ruprechterstraße ist nur suboptimal, denn eine ordentliche Mittelbühne benötigt:
<ul type="disc" style="MARGIN-TOP: 0cm"><li style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt; COLOR: red; mso-layout-grid-align: none; mso-list: l0 level1 lfo1; tab-stops: list 36.0pt" class="MsoNormal"><span>die<span> </span>Einbeziehung<span> </span>der betroffenen Theaterinitiativen und Eingehen auf deren Bedürfnisse und Anregungen, <p></p></span></li></ul>
<ul type="disc" style="MARGIN-TOP: 0cm"><li style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt; COLOR: red; mso-layout-grid-align: none; mso-list: l0 level1 lfo1; tab-stops: list 36.0pt" class="MsoNormal"><span>die verbindliche Abklärung der Drittel-Finanzierung zwischen Bund – Land – und Stadt, <p></p></span></li></ul>
<ul type="disc" style="MARGIN-TOP: 0cm"><li style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt; COLOR: red; mso-layout-grid-align: none; mso-list: l0 level1 lfo1; tab-stops: list 36.0pt" class="MsoNormal"><span>die Klärung der Frage der künstlerischen und kaufmännischen Leitung <p></p></span></li></ul>
<ul type="disc" style="MARGIN-TOP: 0cm"><li style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt; COLOR: red; mso-layout-grid-align: none; mso-list: l0 level1 lfo1; tab-stops: list 36.0pt" class="MsoNormal"><span>eine variable, multifunktionelle Ausstattung auf modernem Stand, mit erforderlicher Raumhöhe, Garderoben, Nebenräume, etc. <p></p></span></li></ul>
Eine Mittelbühne, die internationalen Standards entspricht, wird in einem bestehenden Gebäude in Klagenfurt wohl nicht leicht eingerichtet werden können. Sinnvoll wäre ein Neubau auf stadteigenem, zentrumsnahem Grund. Das Messegelände würde sich hervorragend eignen (eventuell in Kombination mit einer Veranstaltungshalle und/oder einem Kongresszentrum). Ein Architekturwettbewerb für eine MITTELBÜHNE muss unter Berücksichtigung der Wünsche der Theatergruppen – für die sie ja geschaffen werden soll – erfolgen. Das muss möglichst rasch passieren, bevor die Herbergssuche wieder so richtig losgeht, wenn der Artecielo-Provisoriumsvertrag abläuft.
Wo die einzelnen Theaterinitiativen zeitweise Platz finden/gefunden haben:
<ul><li>ke: im IKUC am Südbahngürtel, in der Liegl-Garage, im „Kunsthaus Sirius“, im Bergbaumuseum, und derzeit im Artecielo.</li><li> Scherzo Sommerbühne: Landhaushof, Konzerthaus, ORF-Theater, hat aufgegeben</li><li>Kärntner Komödianten: im Lustgarten, im Gemeindezentrum St.Ruprecht</li><li>Kabarett Heckmeck: spielt seit 10 Jahren in diversen Gasthöfen und im Schloss Krastowitz (220 Leute waren am 13.1.07 bei der heurigen Premiere)</li><li>Artemis Generationen Theater: trat im Künstlerhaus auf – heuer Napoleonstadl</li><li>ARBOS, Herbert Gantschacher ist emigriert zur neuenbühnevillach</li><li>IKARUS Tanztheater: wurde „die Kehle zugeschnürt“ (Z. Haderlap.), ging nach Salzburg</li><li>k.l.a.s.: kann nur im Sommer auf der Heunburg, bei Völkermarkt, spielen</li></ul>