„Seit Jahren wird das jämmerliche Spiel betrieben, Kultursubventionen nach Gutdünken zu vergeben – oder eben nicht“, kritisiert Grünen-Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann, die den fragwürdigen und undurchsichtigen Umgang mit Kulturinitiativen und deren Subventionsansuchen nicht nachvollziehen kann. Kulturinitiativen, wie die IG Autorinnen und Autoren, die jedes Jahr eine Förderung erhalten haben, hängen bislang noch in der Luft.
„Kulturinitiativen werden zu Bittstellern, werden ausgehungert und geben schließlich auf. Einige wenige Prestigeprojekte wie der Bachmannpreis, das Stadttheater oder der Jazzclub Kammerlichtspiele bekommen regelmäßig satte Subventionen, andere werden hingegen vertröstet oder gehen leer aus. Heuer wurden um ein Drittel weniger Kulturschaffende unterstützt“, schildert Schmid-Tarmann.
Bestimmte Projekte, wie zum Beispiel das Volkskino, das seit Jahren um einen neuen, größeren Standort kämpft, werden auf die lange Bank geschoben. „Seit Jahren fordere ich gebetsmühlenartig eine Lösung für die Raumnot des Volkskinos“, so Schmid-Tarmann, die kein Verständnis für diese „Pflanzerei“ hat. „Das fertige Projekt für den Standort 10.Oktober-Straße wurde ja bereits präsentiert und von allen Stadtsenatsmitgliedern befürwortet. Und dann geht plötzlich nichts mehr weiter“, kritisiert die Grünen-Gemeinderätin, die befürchtet, dass das Projekt aufgrund von Interventionen scheitern könnte. Der zweite Klagenfurter Kinobetreiber besitzt mit Cine City und Wulfenia über 3.000 Kinositze, das Volkskino als einziges Programmkino nur 66 Plätze.
Ein weiteres Vorhaben, das seit geraumer Zeit in der Warteschleife hängt, ist die Erwerbung des Vorlasses des international bedeutenden Kärntner Schriftstellers Josef Winkler. „Die Vorlässe von Peter Turrini und Peter Handke sind bereits weg. Die Kulturreferenten von Stadt und Land sind gefordert, die noch erhältlichen Manuskripte von Josef Winkler zu erwerben oder für eine Wohnung zu tauschen“, so Schmid-Tarmann. In dieser Causa ist aber bis dato leider auch nichts passiert. „So wird die Nationalbibliothek wohl beim Erwerb die Nase vorne haben“, bedauert die Gemeinderätin.