GRin Evelyn Schmid-Tarmann sieht die immer wieder aufflammende Debatte um die Verlegung der Messe an den Flughafen kritisch. Laut ehemaligem Messedirektor Hallegger würden der Stadt 52 Millionen Euro an Umwegrentabilität entgehen. Die Politik muss die Innenstadtbetriebe stärken statt die Immobilienspekulation. – Allerdings könnte das Fertighauszentrum einem Kongresshotel und einer Konzerthalle Platz machen.
„Es kann nicht sein, dass in der Frage des Messestandortes immer wieder versucht wird, der Politik vorzugreifen. Die Entscheidung ist weder von Investoren noch von Spekulanten zu treffen sondern einzig und allein von den EigentümerInnen1“, stellt Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann fest. „Selbst die Bürgermeisterin hat bereits im Juni 2018 ganz klar proklamiert, dass dieses Vorhaben für die nächsten Jahre kein Thema sei.2“
„Natürlich muss es erlaubt sein, den derzeitigen Messestandort zu hinterfragen. Dazu wurde ein externes Büro mit einer ‚Potenzanalyse‘ beauftragt. Ich will jedoch keinesfalls, dass der Gemeinderat wieder vor vollendete Tatsachen gestellt wird, wie z.B. beim Flughafendeal“, bekundet die Grüne Wirtschaftssprecherin und schlägt vor, die Ergebnisse der Analyse, sobald sie am Tisch liegen, in den Ausschüssen, mit den ExpertInnen in den Fachabteilungen und vor allem transparent mit den Klagenfurter BürgerInnen zu diskutieren und alle Meinungen abzuholen.
„Entscheidungen haben oft eine enorme Tragweite. Hätte man z.B. in den 70er Jahren die Messe verlegt und die UNI am Messegelände errichtet, wäre es heute vielleicht besser um den Wirtschaftsstandort Innenstadt bestellt. Solche Fehler gilt es langfristig zu vermeiden. Und da sind wir, die PolitikerInnen gefordert, denn momentan vermitteln die Immobilienentwickler den trügerischen Eindruck, nur sie hätten Visionen für die Stadt.“
„Ich habe schon 2011 die Verlegung des Fertighauszentrums gefordert. Auf dieser wertvollen Innenstadtimmobilie (100.000m2) ist das reine Platzverschwendung. Viel wichtiger wäre ein Veranstaltungs-/Kongresszentrum mit adaptierbarem Fassungsvolumen für rund 1000-5000 TeilnehmerInnen/BesucherInnen. Das wäre sogar mit einem Verbleib der Messe auf dem Gelände vereinbar“, ist Evelyn Schmid-Tarmann überzeugt und fügt hinzu: „Öffentliches Eigentum verdient, sowie privates Eigentum auch, den Schutz vor Spekulationen und den muss und kann nur eine verantwortungsvolle Politik gewährleisten.“ (Schluss)
1 Anteilsmäßig: 48% Landeshauptstadt Klagenfurt
26% Wirtschaftskammer Kärnten
26% Land Kärnten
2 Zitat der Aussage von Bürgermeisterin Mathiaschitz:
https://www.kleinezeitung.at/kaernten/klagenfurt/5457496/Verkauf_So-landet-Lilihill-am-Klagenfurter-Flughafen