Klagenfurt (02.04. 2014) Der Kauf der Seebühne durch die Stadt Klagenfurt und die Verpachtung an die Wörtherseeschifffahrt wirft viele Fragen auf. „Die Vorgangsweise ist äußerst fragwürdig: Wieso erhält ein Unternehmer ohne Ausschreibung einen fünfjährigen Pachtvertrag, obwohl es mehrere Interessenten gab? Diese Bevorzugung ist nicht nachvollziehbar“, kritisiert Grünen-Stadträtin Andrea Wulz. „FPÖ und ÖVP haben es leider verabsäumt, einen sauberen Schlussstrich unter das leidige Kapitel Seebühne zu ziehen. Stattdessen privatisieren sie die Bühne, indem sie sie exklusiv an einen Unternehmer – noch dazu für fünf Jahre mit Option auf Verlängerung – verpachten“, kann Wulz nicht verstehen.
Im Stadtsenatsantrag fehlen genaue Angaben zum angekündigten Rückbau bzw. zur angekündigten Verkleinerung der Seebühne, kritisiert Wulz: „Welche Teile der Seebühne werden nun eigentlich abgebaut? Was kostet die Verkleinerung und wer kommt dafür auf? Lösen sich die Verschrottungskosten plötzlich in Luft auf?“, fragt sich die Stadträtin, die auch ein Bespielungskonzept vermisst. „Was hat die Wörtherseeschifffahrt konkret mit der Seebühne vor? Wo ist der Spielplan? Und wenn eine „sanfte Bespielung“ von vielen Vereinen gewollt wird und sich rechnet, wieso betreibt die Stadt Klagenfurt die Seebühne dann nicht selber?
Die Frage ist auch, ob für die Subventionierung der Veranstaltungen wiederum die Stadt Klagenfurt zur Kasse gebeten wird? Schließlich werden auch andere Veranstaltungen großzügig von der öffentlichen Hand gefördert.“
Ebenfalls eine Antwort schuldig bleibt man den KonzertveranstalterInnen, die bereits für heuer schriftlich fixierte Veranstaltungstermine haben. „Via Medien gab es bereits Klagsdrohungen. Gegen wen richten sich etwaige Klagen nun? Gegen die Stadt oder die Wörtherseeschifffahrt?“, so Wulz, die nochmals betont, dass der einzig richtige Weg der gänzliche Abbau der Seebühne gewesen wäre. „Das Land hatte fix zugesagt, die Verschrottungskosten zu übernehmen und die KlagenfurterInnen hätten endlich wieder ihre Ostbucht wieder. Stattdessen müssen die SteuerzahlerInnen weitere 50.000 Euro zahlen, damit ein Unternehmer künftig dort exklusiv seine Veranstaltungen abhalten kann. Das Ganze ist eine Farce!“