In der heutigen Pressekonferenz präsentierte StRin Maga Andrea Wulz gemeinsam mit Open-Space-Begleiter Peter Bevc die ersten Ergebnisse des 1. Klagenfurter Jugend- Open Space. Mittels der Methode ?Open Space’ wurden zum Generalthema „Was wir wollen“ 16 Klagenfurter Jugendlichen Fragen zu ihrem Leben in Klagenfurt gestellt und welche Probleme bzw. Spannungsfelder sich ergeben. Danach wurde gemeinsam mit ExpertInnen an Lösungen und einem Forderungskatalog gearbeitet.
„Hervorzuheben ist, dass bei vielen Jugendlichen die hohe Lebensqualität in Klagenfurt angesprochen wurde, dass sie sich der Vielzahl an Angeboten bewusst sind und dass sie die vielen Treffpunkte wie beispielsweise Strandbad, Europapark etc. als positiv sehen!“, berichtet StRin Maga Andrea Wulz. Spannungsfelder ergeben sich aufgrund des Generationenkonfliktes, des erlebten Gruppenzwangs und des ausgeübten Drucks der Eltern bzgl. Schule. Auch der Punkt ?Vertrauen in die Jugendlichen’ wurde thematisiert. „Bei der Frage, was fehlt, kam deutlich das Image der Stadt zur Sprache. Nach den Jugendlichen fehle eine Vision! Der Mangel an Arbeitsplätzen, die Akademikerflucht sowie das Kleinstadt-Image wurden als Faktoren genannt. Niemand konnte beantworten, wie Klagenfurt in zwanzig Jahren aussehen würde!“, informiert Wulz. Ein weiteres wichtiges Thema bildete ?Integration’: „Rassismus ist auch in Klagenfurt präsent. Es besteht ein erheblicher Aufklärungsbedarf!“, so Wulz, welche derzeit mit der Erstellung eines Integrationsleitbildes für die Kärntner Landeshauptstadt beauftragt ist: „Ein Integrationsleitbild ist in Arbeit und soll bis Frühjahr 2009 fertig sein!“ Ein weiteres Manko betrifft die Jugendforschung. „In Klagenfurt gibt es keine regionale Jugendforschung. Im Zuge einer Diplomarbeit könnte eine Umfrage und eine Bedarfserhebung gemacht werden!“, schlägt Wulz vor und spielt damit den Ball weiter an den zuständigen Jugendreferenten.
Wie sehen jetzt die Visionen bzw. die Forderungen der Jugendlichen aus? „An erster Stelle des Forderungskataloges steht die Schaffung einer gemeinsamen Plattform. Eine Jugend-Homepage soll entstehen, um sämtliche Angebote, Veranstaltungen und Beratungseinrichtungen sichtbar zu machen und die verschiedenen Organisationen zu vernetzen!“, berichtet StRin Maga Andrea Wulz. Ein Netzwerk soll laut der Grün-Stadträtin nicht nur virtuell entstehen, sondern analog in Form eines Jugend-Gipfels stattfinden. „Auch eine Informationsbroschüre soll herausgegeben werden, damit Jugendliche auf einen Blick sehen, wer was wann und wo anbietet!“, so Wulz. Eine weitere Möglichkeit bietet die Familienreferentin im Zuge der Veranstaltung „Treffpunkt Pubertät“ an: „Geplant sind Besuche für Eltern von Jugendlichen bei Jugend-Treffpunkten. Eltern sollen sehen, wo sich ihre Kinder treffen und welche Angebote es beispielsweise in Jugendzentren gibt!“ Neben der Forderung nach einer Angebotserweiterung von Musik-Proberäumen, besteht nach wie vor große Nachfrage an der Etablierung von Nachtbussen an Wochenenden: „Der Personennahverkehr war ebenfalls ein wichtiges Thema. Jugendliche können sich oft kein Taxi leisten oder ihre Eltern können sie nicht samstags um halb eins in der Nacht abholen. Schon seit längerer Zeit fordern wir die Etablierung von Nachtbussen an Wochenenden. Bisher wurden auch an die 3000 Unterschriften gesammelt!“, so Wulz. Der Bewegungsfreiraum von Klagenfurter Jugendlichen wird nicht nur durch den fehlenden Personennahverkehr an Samstagabenden eingeschränkt, sondern auch in der Zugänglichkeit von Sportanlagen: „In Klagenfurt gibt es keine öffentlichen Fußball- oder Basketballplätze wie beispielsweise in Wien. Wenn man mit Freunden einen Platz mieten will, dann ist das meist nur über einen Verein möglich und oft sehr kostspielig!“
„Die Vision der Jugendlichen ist es, Klagenfurt mitgestalten zu können. Jugendliche haben derzeit keine Möglichkeit in einem politischen Gremium ihre Wünsche zu äußern, denn der Jugendbeirat wurde vor zwei Jahren abgesetzt!“, informiert StRin Maga Andrea Wulz und fügt hinzu: „Mein Ziel ist es, hier weiterzumachen. Weitere Open-Space Veranstaltungen sollen stattfinden und ein Jugend-Kongress mit einem Themenschwerpunkt soll entstehen.“ Der erste Schritt, den Wulz setzen wird, ist die Schaffung einer Jugend-Plattform: „Ist die Basis für ein Netzwerk erst einmal geschaffen, dann können wir in Form eines Jugend-Gipfels weitere Forderungen umsetzen!“, so Wulz abschließend.
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