„Beim Bau des Vitaneums wurden acht prächtige Sommerlinden der Bauwut geopfert – mit der Ansage, dass diese Schattenspender zeitnahe durch neue ersetzt werden. Das einzige, was momentan in der Lichtenfelsgasse grünt, sind Fleischblumen“, ist Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann erzürnt. „Wegen der Tiefgarage war es nötig, die Substratflächen für die Bäume mit einem eigenen Be-/Entwässerungssystem auszustatten. Für ‚Blumenrabatteln‘ hätte es dieses Aufwands nicht bedurft.“
Seit mehr als einem Jahr sind das Vitaneum und die Tiefgarage fertiggestellt
„Wenn man bedenkt, dass die geopferten Bäume viele Jahrzehnte bis zu ihrer vollen Größe gewachsen sind, ist es fahrlässig, ein weiteres Jahr oder noch länger verstreichen zu lassen, um mit der Nachpflanzung zu beginnen“, sagt die Grüne Gemeinderätin. „Jeder Baum in der Innenstadt hilft mit die urbanen Hitzepole zu reduzieren.“
Auch östlich der Benediktinerschule und am Markt fehlen Schattenspender
„Der Benediktinermarkt ist an sommerlichen Sonnentagen eine heiße Asphaltwüste mit wenig Aufenthaltsqualität. Ich habe gefordert, dort ausreichend Schattenspender zu pflanzen – bislang ist nichts dergleichen geschehen. Die alten Bäume östlich der Benediktinerschule wurden ebenso beseitigt. Das wirkt sich zusätzlich negativ auf das Mikroklima am Markt aus“, beschreibt Schmid-Tarmann die aktuelle Situation.
„Ein System erkennt man daran, wie es sich verhält und nicht daran welche Ziele es sich setzt. Die Smart City Strategie darf kein reines Lippenbekenntnis sein. Die Stadt muss handeln und die Bauherren in die Pflicht nehmen. Zumindest die Bäume in der Lichtenfelsgasse müssen zur günstigen Pflanzzeit in diesem Herbst unverzüglich zu Lasten des Vitaneums nachgesetzt werden. Immerhin haben die Errichter der Immobilie, mit der Genehmigung des Baus durch Stadt, einen Vorteil auf Kosten der Allgemeinheit erwirkt. Darum muss im Gegenzug ein Mehrwert für die Bevölkerung generiert werden“, fordert Evelyn Schmid-Tarmann abschließend.
(Schluss)