Der 3. Juni ist der „Europäische Tag des Fahrrades“. Ein guter Zeitpunkt um uns die Frage zu stellen, was vom Fahrrad-Masterplan für Klagenfurt bisher umgesetzt wurde. Die Mitglieder des Grünen Gemeinderatsclubs in Klagenfurt sehen noch einen großen Handlungsbedarf für die Verkehrsplanung gegeben.
Klagenfurt am 2.6.2020 – „Die sich verändernden Radmobilitätsformen stellen die Verkehrsplanung vor neue Herausforderungen“, gibt StR Frank Frey, Grüner Clubobmann, anlässlich des ‚Europäischen Tages des Fahrrads zu bedenken. „Zum Beispiel haben einige Botendienste bereits Lastenräder im Betrieb und auch im privaten Bereich erfreuen sich diese wendigen und klimafreundlichen Transportmittel immer größerer Beliebtheit. Die Zahl der dafür tauglichen Abstellplätze ist allerdings überschaubar und so kommt es immer wieder zu ungewünschten Behinderungen für FußgängerInnen und andere VerkehrsteilnehmerInnen.“
„Die Abteilung Straßenbau und Verkehr hat außer der ‚Begegnungszone Neuer Platz‘ – eine Forderung der Grünen und eingeleitet durch den damaligen StR Otto Umlauft – und ein paar Mehrzweckstreifen allerdings nicht viel zuwege gebracht. Da scheint mir der politische Wille des zuständigen Referenten nicht wirklich vorhanden zu sein“, so der Grüne Clubobmann weiter. „An manchen Stellen sind durch die Mehrzweckstreifen sogar neue Gefahrenstellen entstanden. Anstatt einer durchdachten, nachhaltigen Lösung wird leider oft eine Sparvariante gewählt und man lässt sich auch noch für diese Halbherzigkeiten feiern.“
Klagenfurt hat aufgrund seiner Wohninfrastruktur, viele wohnen in Vororten und im sogenannten ‚Speckgürtel‘, einen Bedarf an Radschnellverbindungen. Mit einem E-Bike kämest du von Ebenthal, Krumpendorf oder Maria Rain schneller in die City als mit jedem anderen Verkehrsmittel. Vorausgesetzt die Beschaffenheit der Radfahrwege ist dafür tauglich. Es ist höchste Zeit folgende Maßnahmen umzusetzen:
- Ampelausschaltungen in der gesamten Innenstadt
- Bikeboxen
- vorgezogene Haltelinien an den Kreuzungen
- Umwidmung von Parkplätzen in Fahrradabstellplätze unter Berücksichtigung von Radanhängern und Lastenrädern
- Förderangebote für betriebliche Lastenräder
- Stadt-Land-Kooperation zur Schaffung der Infrastruktur für RadpendlerInnen.
„Die Zukunft der innerstädtischen Mobilität gehört dem Rad, nicht zuletzt weil es uns beim Erreichen der Klimaziele hilft“, verweisen die Mitglieder des Grünen Gemeinderatsclubs auf die Entwicklung in anderen europäischen Städten. „Es gibt genug Fallbeispiele, dass der Handel davon profitiert, auch wenn ‚alte Geister‘ in den Kammern und Interessenvertretungen der Gewerbetreibenden diese Fakten verleugnen oder verdrängen.“