Waisenhauskaserne: verpasste Chance

<span lang="DE-AT">Die Strategische Immobilien Verwertungs-, Beratungs-, und EntwicklungsgmbH (SIVBEG) wurde von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) und vom Bundesministerium für Landesverteidigung 2005 eigens gegründet, den Verkauf von insgesamt 140 Heeresimmobilien abzuwickeln. Als bekannt wurde, dass auch die Waisenhauskaserne in Klagenfurt veräußert werden sollte, erhoben die Klagenfurter Grünen immer wieder die Forderung, die Stadt möge diese Liegenschaft erwerben. Um 3,67 Millionen Euro Kaufpreis wäre das 22.350 Quadratmeter große Gelände auf dem Bundesheer-Areal in City-Nähe für die Stadt Klagenfurt erhalten geblieben.</span><span lang="DE-AT"><br /><br /></span><span lang="DE-AT">Grün-Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann ist wegen dieser verpassten Chance verärgert: „Die Waisenhauskaserne muss für den städtischen sozialen Wohnbau erhalten bleiben. Mit relativ geringen Adaptierungskosten in Passivbauweise könnte man günstige – zeitlich befristete – Startwohnungen für Jungfamilien, Singles oder Alleinerziehende zu schaffen. Die Bausubstanz ist völlig in Ordnung. Jetzt soll ein Großteil der Gebäude abgerissen werden. Ich appelliere an die neuen Besitzer, Nikolaus und Karin Lanner, statt in geplante Luxuswohnungen besser in den bitter nötigen sozialen Wohnbau zu investieren.“</span><span lang="DE-AT"><br /><br /></span><span lang="DE-AT">Nach Schmid-Tarmann müsste auch bei den politisch Verantwortlichen mehr Bewusstsein geschaffen werden, daher richtet sie den Appell an die Stadtsenatsmitglieder „keine Baugenehmigung für weitere Luxuswohnungen“ zu erteilen. „Nach Luxus-Bauprojekten wie beispielsweise die Parkvillen und die Stadtvillen ist der Bedarf an Wohnungen in dieser Preisklasse gedeckt. Nach wie vor gibt es hier in Klagenfurt unzählige Wohnungssuchende, die sich eine Wohnung im Luxuspreissegment nicht leisten können. Ermöglichen wir günstige Startwohnungen!“, so Schmid-Tarmann abschließend.</span>