Vor
zwei Tagen beschloss der Klagenfurter Gemeinderat ein neues
Linienkonzept der Stadtwerke AG (STW). Auf die Klagenfurter
Bevölkerung kommen ab Jänner 2011 somit einige Veränderungen zu,
über die sie ab Herbst in Zuge einer Informationskampagne näher
aufgeklärt werden. Erklärungsbedarf herrscht auch seitens der
Grünen, die mehrheitlich gegen das neue Linienkonzept stimmten.
„Herr Luschin, Mobilitätsleiter der STW, stellte uns im
Gemeinderatsclub das neue Linienkonzept vor. Wir geben zu, dass es
durchaus durchdacht und das Grundkonzept gut ist. Doch war es falsch,
bei dem öffentlichen Personennahverkehr 670.000,- Euro auf Kosten
der Bevölkerung einzusparen!“, berichtet Clubobfrau StRin
Maga
Andrea Wulz. Der politische Auftrag an die STW lautete anstatt die
Qualität zu verbessern ca. 800.000,- Euro einzusparen. Letztlich
sind es 670.000,- Euro geworden, die sich in Form einer kleineren
Busflotte, einer Reduktion der BuslenkerInnen, einer Taktverlängerung
und Ausdünnung niederschlagen.
„Eine
Busverbindung am
Abend nach Ebenthal oder Krumpendorf gehört der Vergangenheit an.
Statt 12 Busse sind in der Nacht nur mehr 4 unterwegs. Eine
Ausdünnung des öffentlichen Personennahverkehrs mit ein paar
Verbesserungen nenne ich „Notbudget-Linienkonzept“!“, äußert
sich GR Matthias Köchl.
Und
auch GRin
Evelyn Schmid-Tarmann begründet ihre Gegenstimme: „Es gibt keinen
Grund vom PKW umzusteigen. Zwar wurde unsere Forderung nach einem
direkten Flughafen-Bahnhof Anschluss endlich umgesetzt, doch wurde
zugleich auf weitere Busspuren verzichtet und Park & Ride
kostenpflichtig gemacht. Das neue Linienkonzept ist zu wenig
angebotsorientiert, ausgedünnt, es hat zu große Intervalle und die
Tarife steigen.“ Ein Linienkonzept aus Grüner Sicht sieht anders
aus.
Mehr
Herz für Öffi-Fahrende fordern die Grünen bereits seit Jahren.
„Nachtbusse, bessere Anschlüsse, günstige Tarife, Park &
Ride, Busspuren etc – es muss einfach ein attraktiveres Angebot für
die Bevölkerung geschaffen werden. Die Benützung des öffentlichen
Personennahverkehrs muss zum Trend werden, um das Auto zu Hause
stehen zu lassen. Doch mit Sparmaßnahmen in der Höhe von 670.000,-
Euro bewirkt man eher das Gegenteil. Aus diesen Gründen konnten wir
diesem Gemeinderatsbeschluss nicht zustimmen!“; erklärt Clubobfrau
Wulz und fügt abschließend hinzu: „Wir rechnen ab dem nächsten
Jahr auch mit neuen Sparmaßnahmen wie beispielsweise die Einstellung
weiterer Buslinien, Anpassungen der Netztarife sowie der Verzicht auf
sozialen Begünstigungen für Ausgleichszulagenempfänger,
Vollblinde, Zivilinvalide oder die Freizeit-Jahreskarte!“