Der
Klagenfurter Wohnungsmarkt befindet sich momentan alles andere als in
Balance: auf der einen Seite suchen tausende Personen leistbare
Wohnungen, auf der anderen Seite steht eine Vielzahl von
Luxus-Apartments leer. „Jüngstes
Beispiel für städteplanerische Fehlentwicklung sind die
Wohnbauprojekte
auf dem Areal der Waisenhauskaserne!“ berichtet GRin
Evelyn Schmid-Tarmann,
stellvertretende Vorsitzende im Ausschuss für Wohnbau in Klagenfurt.
Sie
wirft dem verantwortlichen Finanzreferenten Albert Gunzer vor, die
Liegenschaft vor einem Jahr nicht für die Stadt erworben zu haben:
„Es
war ein Schnäppchen. Und mit relativ geringen Adaptierungskosten in
Passivbauweise wären günstige, zeitlich befristete Startwohnungen
für Jungfamilien, Studierende, Singles oder Alleinerziehende zu
schaffen gewesen. Doch so
fiel die Waisenhauskaserne mitsamt dem dazugehörenden
Maria-Theresia-Park an das Ehepaar Lanner!“
Bekanntlich
hat diese Liegenschaft nach nur einem Jahr den Besitzer gewechselt:
Das gesamte Areal der ehemaligen Waisenhauskaserne gehört nun
Bauunternehmer Günther Kollitsch: „Kollitsch baut auf dem
ehemaligen Truppenübungs- und Fuhrparkgelände zur Zeit 180 teure
Eigentums-Wohneinheiten, die sogenannten „Stadtvillen“. Bis zu
sechs Stock hohe Klötze in dichter Bebauung. Und ähnlich wird er
nach gänzlichem Abriss der Waisenhauskaserne wohl auch dieses Areal
bebauen wollen!“, so die Grün-Gemeinderätin.
„Es
reicht!“
GRin
Evelyn Schmid-Tarmann
zeigt dies auch in Gemeinderatsanträgen und Anfragen auf: „Die
Vielzahl an leerstehenden Luxusapartments deutet auf Anlegerwohnungen
hin mit Zielgruppen in Österreich und Deutschland. So wurden in den
letzten Jahren, dem weltweiten Trend zu Immobilienspekulationen
folgend, Großbauunternehmer aktiv, welche das große Geschäft
wittern und hohe Renditen versprechen. Doch oft platzt die sogenannte
Immobilienblase!“
GRin
Schmid-Tarmann fordert abschließend einen Baustopp: „Der
ungehemmten Investitionsflut in den Bau von hochpreisigen
Eigentumswohnungen in Großanlagen muss ein Riegel vorgeschoben
werden. In
den schönsten Wohngegenden Klagenfurts wird ein Wohnprojekt nach dem
anderen aus dem Boden gestampft, um Luxus-Wohnraum in einer Dimension
zu schaffen, die Klagenfurt wirklich nicht braucht. Wer
soll all die Luxuswohnungen kaufen?“