Seit dem Neubaubeschluss des Wörthersee-Stadions warnen die Klagenfurter Grünen vor einer Kostenexplosion. „Das Stadion ist ein Fass ohne Boden“ hieß es von Grüner Seite auch schon während der EURO 08. Immer wieder forderten die Klagenfurter Grünen Kostenwahrheit und die Offenlegung sämtlicher Beschlüsse, Kosten und Verhandlungsunterlagen. „Jetzt ist das eingetroffen, wovor wir immer gewarnt haben: die Rückbaukosten bringen das Kosten-Fass zum Überlaufen!“, bestätigt StRin Maga Andrea Wulz.
Immer wieder wurde der Klagenfurter Bevölkerung vorgegaukelt, dass der Rückbau auf 22.000 Sitzplätze der Stadt nichts koste. „Die Kosteneinschätzung beläuft sich zwar auf 10,6 Millionen Euro, die der Bund übernimmt. Das betrifft aber ganz allein die Baukosten. Doch wer übernimmt die Nebenkosten?“, fragt sich die Grün-Stadträtin. Die Grünen rechnen mit zusätzlichen 10-15% an Nebenkosten. Wer sich jetzt an dieser Stelle fragt, wie sich diese Nebenkosten zusammensetzen, so hat die Umweltreferentin gleich eine Antwort parat: „Da das Stadion nicht wie ursprünglich beschlossen auf 12.000 Sitzplätze zurückgebaut wird, muss es nun eine Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) geben. Aus der UVE wird ersichtlich, welche Maßnahmen noch zu setzen sind. Denn Gesetze und Vorschriften die Umwelt betreffend sind für alle gleich. Schließlich muss abgeklärt werden, wie und in welcher Form die baulichen Maßnahmen die Umwelt beeinflussen bzw. verändern!“ In diese Nebenkosten können unter anderem auch zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen, neue Verkehrsregelungen und -konzepte fließen. „Auch die Parkplatzrahmenbedingungen müssen für 22.000 Zuschauer geändert werden. So verursachen die ca. 5.000 erforderlichen Parkplätze weitere Nebenkosten!“, klärt StRin Maga Andrea Wulz auf.
Eine kleine Entwarnung gibt es für die Schreckensmeldung, dass sich die Rückbaukosten auf 26 Millionen Euro belaufen: „Die Sportakademie, die Trainingsplätze und die Außenanlagen sind bereits in dem ursprünglichen Budget von ca. 70 Millionen Euro vorgesehen. So bleiben von den 26 Millionen Euro noch 19 Millionen übrig. Die Ballsporthalle ist eigentlich ein Projekt des Bundes und sollte kostenmäßig auch vom Bund getragen werden. So bleiben für den Rückbau noch an die 14 Millionen Euro übrig!“, informiert Wulz.
„Jetzt hängt es natürlich vom Verhandlungsgeschick der zuständigen Referenten ab, wie hoch der Anteil der Nebenkosten ist, den die Stadt zu tragen hat!“, so StRin Maga Andrea Wulz. Abschließend fordern die Klagenfurter Grünen zum wiederholten Male Kostenwahrheit und eine seriöse Planung des Stadionrückbaues.