Wörthersee-Stadion: Abriss droht!

Zu einer unendlichen Geschichte mutiert das Thema Stadionrückbau. Zuerst wurde vertraglich ein Rückbau von 32.000 auf 12.000 Sitzplätze beschlossen, dann wurden 12.000 Sitzplätze festgelegt und weitere Rückbauvarianten wie beispielsweise auf 18.000 bzw. 22.000 Sitzplätze waren in den vergangenen Monaten immer wieder im Gespräch. Bei der Sonder-Stadtsenatssitzung am 08.09.2008 fasste die Mehrheit -gegen die Stimmen der Klagenfurter Grünen – den Beschuss, das Wörtherseestadion auf 22.276 Sitzplätze zurückzubauen. Doch heute will davon niemand mehr etwas wissen: BZÖ, SPÖ und ÖVP sprechen sich nun dafür aus, die 32.000 Sitzplätze in ihrem derzeitigen Zustand zu belassen und diese nur für drei, maximal vier Fußballspiele im Jahr mit Hilfe einer Ausnahmeregelung freizugeben. Eine Bewilligung für 18.000 Sitzplätze soll beantragt werden.<br /><br />Dieser Meinungsschwenk von BZÖ, SPÖ und ÖVP führt vor allem bei den Klagenfurter Grünen, die seit Anbeginn der Rückbau-Diskussionen gemeinsam mit den Bürgerinitiativen für die ursprüngliche Rückbauvariante – nämlich auf 12.000 Sitzplätze – kämpfen, zu großer Ärgernis: „Dieser Zick-Zack-Kurs ist einfach untragbar! Man kann diesen Schein-Rückbau der Bevölkerung nicht unterjubeln und glauben, dass man damit sämtliche Gesetze umgehen kann!“, so StRin Maga Andrea Wulz, die damit auf das ausständige Umweltverträglichkeitsverfahren (UVP) anspielt. „Beim ursprünglichen Rückbau auf 12.000 wäre weder eine UVP, noch ein UVP-Feststellungsverfahren notwendig gewesen. Angesichts des derzeitigen Nicht-Rückbaus wird man nicht um eine UVP herumkommen!“, so Umweltreferentin Wulz und fügt hinzu: „Sobald feststeht, dass das Stadion so belassen wird wie es derzeit ist, muss ein UVP-Festestellungsverfahren eingeleitet werden. Hierbei wird dann geprüft, ob es durch das Stadion zu Beeinträchtigungen der Klagenfurter Bevölkerung, vor allem aber den direkten AnrainerInnen und der Umwelt kommt!“<br /><br />Auch ein möglicher Abriss ist für StRin Maga Andrea Wulz ein Thema: „Wenn es im Zuge der UVP zu einer negativen Bewertung kommt, muss sogar ein Abriss des Wörthersee-Stadions in Erwägung gezogen werden. Hätte man sich an die vorgeschrieben Spielregeln gehalten und die UVP vor Baubeginn durchgeführt, hätte man sich jetzt all diese Diskussionen erspart!“, erklärt Wulz. Generell dauert ein UVP-Verfahren zwei Monate. Jetzt ist die zuständige Abteilung der Landesregierung gefragt, ein solches Verfahren einzuleiten. Für die Klagenfurter Grünen steht nach wie vor fest, „dass wir uns für die ursprüngliche Rückbauvariante auf 12.000 Sitzplätze stark machen und von diesem Standpunkt nicht herunter gehen werden. Ein Rückbau wurde versprochen und beschlossen! Wir kämpfen weiter dafür!“, so Wulz abschließend.